Der Popmusik-Preis POLYTON wurde am Freitagabend zum ersten Mal verliehen

Herbert Grönemeyer beim POLYTON // FOTO: Bella Lieberberg

Ausgezeichnet wurden am Freitagabend Werke von CÉLINE & Paula Hartmann, A Song For You, Peter Fox oder Sofia Kourtesis. Die zweiteilige Show beinhaltete eine Eröffnungsrede von Claudia Roth gefolgt von einer einzigartigen Musikinszenierung mit Performances von Herbert Grönemeyer, Layla, Bosse, Paula Hartmann oder auch Ebow.

In himmelblauer Seiden-Kulisse wurde der neue Popmusik-Preis POLYTON am Abend im Atelier Gardens Berlin verliehen. Zu den Preisträger*innen gehören Blumengarten (KOMPOSITION), #musicmetoo (DIGITAL), Henning Besser von Deichkind (BÜHNE) und Femme Bass Mafia (WILDCARD). Die vollständige Liste ist unten angehängt.

Die 700 geladenen Gäste erlebten eine kurzweilige, unvergessliche Premiere, welche die gewohnten Award-Abläufe neu dachte: Auf einer kreisrunden eisblauen Bühne gab es acht Laudatios in Form von musikalischen Tanz-Performances (Hommages) für die Gewinner*innen von POLYTON. Inszeniert wurden die Darbietungen von Franka Marlene Foth (u.a. Bundeskunsthalle), musikalisch kuratiert von Nalan (Slic Unit).

Der erste Programmteil der neuartigen Preisverleihung fand in der Installation der Künstlerin Hanna Osen (u.a. Das Wetter) statt, in der alle nominierten Werke interdisziplinär gewürdigt wurden. Hier hielt auch die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, ihre Eröffnungsrede, in welcher sie die Bedeutung der neuen Pop-Auszeichnung und des Forums POLYTON betonte: „Die Akademie für populäre Musik und POLYTON stehen für Vielfalt, Teilhabe, Toleranz und Zusammenhalt – auch außerhalb der Musikindustrie. Ihr Ziel ist es, populäre Musik positiv mitzugestalten und auch die Rolle und Bedeutung populärer Musik für unsere Gesellschaft im Wandel im Blick zu haben. In diesem Sinn ist POLYTON auch kein üblicher Branchenpreis oder Publikumspreis, sondern ein Preis von Musiker*innen für Musiker*innen, der sich an der Qualität kreativer Arbeit orientiert – jenseits von Verkaufszahlen oder Genres. Damit ist POLYTON eine echte Innovation in der deutschen Popmusikszene. Die Bundesregierung wird die Akademie für populäre Musik und POLYTON auch in Zukunft tatkräftig unterstützen“.

Preisträger*innen des POLYTON // FOTO: Bella Lieberberg

Auch die Repräsentantin der Akademie für Populäre Musik Balbina bekräftigte im Anschluss die herausragende Bedeutung von POLYTON als Forum: „Popmusik als Sprache und Sprachrohr emotionalisiert Mehrheiten. Deshalb sind ihre Inhalte von großer kultureller und politischer Bedeutung. Gleichzeitig ist sie Zufluchtsort für Utopien, Euphorie und Verbindung. Ein Zusammenspiel dieser Kräfte kann gesellschaftliche Transformation begünstigen, die Weichen für Paradigmenwechsel stellen.“

Im zweiten Programmteil folgte der musikalische Höhepunkt von POLYTON – neun aufeinanderfolgende Performances, darunter Bosse, Layla, A Song For You, Ebow und Graf Fidi. Außerdem präsentierte POLYTON mit Phenix und Sonya zwei aufregende Newcomer*innen und feierte zwei exklusive Songpremieren mit Herbert Grönemeyers „Kaltes Berlin“ und Paula Hartmanns „Candy Crush“. Für die Retro-Digitale-Himmelblaue Show-Kulisse war keine geringere als Katharina Pia Schütz (u.a. Schaubühne) verantwortlich.

Die Preisvergabe stellte einen der Höhepunkte der mehrtägigen Eventreihe POLYTON dar, die noch bis Samstag, 18. November, im Atelier Gardens läuft. Think Tanks, Lesungen und Keynotes zu Themen wie „Dekarbonisierung der Digitalen Musikbranche“ oder „Antidiskriminierung über die Popmusik als Verstärker” runden das diesjährige Programm für POLYTON als Forum ab.

Die nominierten und ausgezeichneten Werke:

Die Kategorie Text

zeichnet geschriebene oder gesungene Teile eines einzelnen Tracks oder Albums aus (u. a. Writing, Lyrik).

Ausgezeichnetes Werk:
CÉLINE, Paula Hartmann – „3 Sekunden“ // Nominiert: CÉLINE, Paula Hartmann, Team

Nominiert

Werk: Apsilon – „Lauf weg“ // Nominiert: Apsilon
Werk: LUNA – „Verlierer“ // Nominierte: LUNA, Team
Werk: Tristan Brusch – „Am Wahn“ // Nominierte: Tristan Brusch, Tim Tautorat
Werk: Shirin David – „Lächel doch mal“ // Shirin David, Laas

Kategorie: TEAMWORK

Die Kategorie Teamwork zeichnet die Zusammenarbeit von zwei oder mehreren Personen aus (u. a. Kooperation, Gemeinschaft).

Ausgezeichnetes Werk
Werk: A Song For You // Nominiert: A Song For You

Nominiert

Werk: Graf Fidi, CassMae, KlasoK, DIRTYCOR, Trapqueen Yasmina – „Wer ist schon normal“ // Nominiert: Graf Fidi, CassMae, KlasoK, DIRTYCOR, Trapqueen Yasmina
Werk: Nina Chuba, Provinz – „Ich glaub ich will heut nicht mehr gehen“ // Nominiert: Nina Chuba, Provinz
Werk: CÉLINE, Paula Hartmann – „3 Sekunden“ // Nominiert: CÉLINE, Paula Hartmann

Kategorie: PRODUKTION

Die Kategorie Produktion zeichnet die Umsetzung der Idee eines Werks aus.

Ausgezeichnetes Werk
Werk: Sofia Kourtesis – „Madres“ // Nominiert: Sofia Kourtesis

Nominiert

Werk: Die Nerven – „Die Nerven“ // Nominiert: Max Rieger
Werk: Blumengarten, 01099 – „rosa rugosa“ // Nominiert: Lucry, Suena
Werk: RealMo – „223“ // Nominiert: RealMo
Werk: Herbert Grönemeyer – „Das ist los“ // Nominiert: Alex Silva, Herbert Grönemeyer
Werk: Peter Fox – „Love Songs“ // Nominiert: Peter Fox, The Krauts

Kategorie: DIGITAL

Die Kategorie Digital zeichnet die Anwendung von Technologien und Plattformen bei der Erschaffung oder Verbreitung eines Videos, Live-Acts oder einer Initiative aus (u. a. Technologie, Virtualität, Show).

Ausgezeichnetes Werk
Werk: #musicmetoo // Nominiert: #musicmetoo

Nominiert

Werk: Moderat – MODERAT FM // Nominiert: Moderat, Shawn Reynaldo
Werk: Klaus Sahm – „Cycles (The Call)“ // Nominiert: Klaus Sahm, Team
Werk: Klaus Sahm – „Cycles (The Call)“ // Nominiert: Klaus Sahm, Team

Kategorie: KOMPOSITION

Die Kategorie Komposition zeichnet die musikalische Idee und Zusammensetzung eines Tracks, Albums oder einer Live-Vorführung aus (u. a. Melodie, Harmonie, Rhythmus).

Ausgezeichnetes Werk
Werk: Blumengarten – „versprochen, alles wird gut!“ // Nominiert: Blumengarten

Nominiert

Werk: Berq – „2 Minuten“ // Nominiert: Berq, Dennis Neuer
Werk: ela. – „Zwischen den Welten“ // Nominiert: ela., Sarah Connor
Werk: Nina Chuba – „Glas“ // Nominiert: Nina Chuba, Team
Werk: Herbert Grönemeyer – „Tau“ // Nominiert: Herbert Grönemeyer

Kategorie: WILDCARD

Die Wildcard ist eine besondere Nominierung, die auszeichnungswürdige Werke oder Personen im Kontext des popkulturellen Spektrums unabhängig von den Kategorien und vom Bewertungszeitraum berücksichtigt (u. a. Lebenswerk, Story, besondere Leistung).

Ausgezeichnetes Werk
Werk: Femme Bass Mafia – DJ-Mentoring für FLINTA* // Nominiert: Femme Bass Mafia

Nominiert

Werk: Honey Dijon – Legacy // Nominiert: Honey Dijon
Werk: Ozan Ata Canani – Warte mein Land, warte // Nominiert: Ozan Ata Canani
Werk: Carola Kretschmer – Lebenswerk // Nominiert: Carola Kretschmer
Werk: Derya Yıldırım, Graham Mushnik – Hey Dostum, Çak! – Music for Children and Other People // Nominiert: Derya Yıldırım, Graham Mushnik

Kategorie: BÜHNE

Die Kategorie Bühne zeichnet konzeptionelle, organisatorische und technische Elemente eines Live-Acts aus (u. a. Technik, Dramaturgie, Konzept).

Ausgezeichnetes Werk
Werk: Künstlerische Konzeption Deichkind Live 2022 // Nominiert: Henning Besser

Nominiert

Werk: Künstlerische Konzeption Helene Fischer Live-Tour 2023 // Nominiert: Helene Fischer, Cirque du Soleil
Werk: Künstlerische Konzeption Casper-Show Hurricane Festival 2023 // Nominiert: Casper, Beat Gottwald, Christopher Möller

Kategorie: PERFORMANCE

Die Kategorie Performance zeichnet die Darbietung und Wirkungskraft des Werks eine:r Künstler:in sowie des Zusammenspiels von mehreren Personen und/oder Instrumenten aus (u. a. Inszenierung, Dynamik, Interaktion).

Ausgezeichnetes Werk
Werk: Peter Fox – Live 2023 // Nominiert: Peter Fox, M.I.K Family, Band

Nominiert

Werk: A Song for You // Nominiert: A Song For You
Werk: Blond – Perlen // Nominiert: Blond
Werk: Zoe Wees – „Daddy’s Eyes“ // Nominiert: Zoe Wees
Werk: Herbert Grönemeyer – Das ist los-Tour 2023 // Nominiert: Herbert Grönemeyer