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Seit fast 50 Jahren prägt Ernst-Ludwig „Ernest“ Hartz nicht nur die Bonner Konzertszene. Er hat die größten Stars des Rock- und Popgeschäfts ins Rheinland geholt: u.a. Pink Floyd, Tina Turner, Michael Jackson oder Genesis. Er ist schon sowas wie eine Konzertlegende in der Region. Zum 65. Geburtstag (am 1. März) spricht der Veranstalter über legendäre Shows, Begegnungen mit Musikgrößen und die Herausforderungen im Eventgeschäft.
Von Dylan C. Akalin
Wie hat deine Leidenschaft für Musik und Konzertveranstaltungen begonnen?
Ernest: Ich war schon immer musikbegeistert. 1969/70 haben mein älterer Bruder Michael und ich im Radio bei BFBS oder AFN Musik mit dem Tonbandgerät aufgenommen. Da konnte man neue interessante Musik hören. SWR Pop Shop gab es noch nicht. Ein Nachbar, Martin Schulte, war Schlagzeuger bei den Rats und Muzak. Bei den Proben durfte ich öfters dabei sein. Später begleitete ich ihn mit zu Konzerten. Im September 1970 waren die Rolling Stones in Köln in der Sporthalle, meine Mutter erlaubte, dass ich mit ihm dorthin fuhr. Doch leider war das Konzert ausverkauft und wir kamen nicht hinein. Stattdessen haben wir Amon Düül II auf dem Bonner Münsterplatz gesehen. Obwohl es damals überhaupt nicht meine Musik war, war es dennoch ein Erlebnis. Zuhause erhielten meine vier Geschwister und ich Klavierunterricht. Mein Vater war Pfarrer und Organist. Ich wollte aber lieber eine E-Gitarre haben, und so wurde meine erste Gitarre eine Hagström III. Nach anfänglichem Üben erkannte ich, dass es wohl besser ist, anderen das Musizieren zu überlassen. Bereits da interessierten mich Konzerte und das damit verbundene Business sehr.
Kannst du dich noch an dein erstes großes Konzert erinnern, das du organisiert hast?
Ernest: Das war am 14. Oktober 1977 in der Aula des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums in Bad Godesberg. Dabei war ich gar nicht auf dieser Schule, aber ich kannte jemanden von der SV. Ich habe ein kleines Festival mit Tai Pan, Muzak oder Harvest organisiert. Das war mit 800 Besuchern ausverkauft und damit ein toller Erfolg. 1979 durfte ich dann bei der Bundesgartenschau in Bonn ein Festival in einem Zirkuszelt veranstalten. Dazu hatte ich unter anderem John Mayall, Vitesse und Omega verpflichtet. Ab 1980/81 kamen dann die unzähligen Konzerte, in den Rheinterrassen dazu bis zu deren Schließung.
Was waren damals deine größten Herausforderungen in der Veranstaltungsbranche?
Ernest: Das war ja alles „Learning by Doing“, den Beruf des Veranstaltungskaufmanns gab es nicht, und es war nicht einfach sich in der Branche zu etablieren. Es gab einfach viele Veranstalter in der Region. Aber ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Gemeinsam mit meinem Freund Wolfgang Koll, habe ich ab 1977 ein Magazin, die „Musikszene“, (später City) herausgebracht. Da sich dieses über Anzeigen finanzierte, habe ich den Kölner Veranstalter Peter Rieger angesprochen. Während eines späteren Treffens fragte er mich, ob ich seine Veranstaltungen in Bonn durchführen möchte. Und ob ich das wollte. So konnten wir 1981 Ideal, die Spider Murphy Gang, Level 42, Roger Chapman oder Rupert Hine, Split Enz und Talk Talk nach Bonn holen. Das alles organisierte ich in meiner Freizeit nach/neben der Schule.
Auf welcher Schule warst du?
Ernest: (schmunzelt) Auf einigen… damals auf der Höheren Handelsschule in Bonn-Bad Godesberg.
Wie hat sich die Live-Musik-Szene in Bonn und Deutschland in den letzten Jahrzehnten verändert?
Ernest: Bonn hatte einige Juwelen gehabt, angefangen vom Underground in Bad Godesberg bis Ostern 1977, die Rheinterrassen bis 1983/84 oder die Biskuithalle, die wir mit Sisters of Mercy am 12.05.85 eröffneten. Leider hat sich niemand aus der Politik für diese Spielstätten/Clubs eingesetzt. Heute gehen alle Clubs in Bonn auf private Initiativen zurück: die Harmonie, Springmaus Theater, Pantheon, Kulturbad in Godesberg oder die Brotfabrik. Damals hatten die Verantwortlichen weder den langen Atem noch die finanziellen Möglichkeiten, um die Clubs weiterzutreiben. Die Live-Musik-Szene hat sich auch sehr verändert, die Kartenpreise steigen immer weiter, so, dass den Fans für kleine, neue Bands oft das Geld fehlt. 1992 hat ein Ticket für das Genesis Open Air in Köln 40 Mark gekostet – heute kosten Stadionkonzerte zum großen Teil mindestens 120 Euro…
Und auf dem KunstRasen?
Ernest: Zwischen 50 und 90 Euro
Rheinkultur und KunstRasen
Und dann gab es ja auch noch die Rheinkultur…
Ernest: Richtig. Das Festival war über die Grenzen Bonns bekannt. Es war Deutschlands größtes eintrittsfreies musikalisches Event.
Was ist eigentlich aus den Zuschüssen geworden, die es dafür von der Stadt gab und die ja weiter in diesen Bereich fließen sollten?
Ernest: Die flossen, soweit mir bekannt, in den Sport, ein kleiner Teil ging wohl an das Green Juice Festival.
Und der KunstRasen?
Ernest: Der wird seit 2012 von Martin J. Nötzel und mir ohne jegliche finanzielle Unterstützung eigenfinanziert.
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Wie hat sich das Publikum in all den Jahren verändert?
Ernest: …ist wie wir älter geworden, aber die älteren Künstler verkaufen ja auch immer weiter Karten. Junge talentierte Künstler kommen nach – so wie Ayliva, Vincent Weiss oder Jason Derulo.
Die erste Single war von den Rolling Stones
Welche Künstler oder Bands haben dich besonders geprägt oder beeindruckt?
Ernest: Meine erste Single war 1965 „Satisfaction“ von den Stones. Geprägt haben mich Bands und Künstler wie Led Zeppelin, Pink Floyd, Crosby Stills Nash & Young, Frank Zappa und seit 1971 die Allman Brothers Band.
Welche Konzerte oder Festivals in deiner Karriere waren für dich persönlich die bedeutendsten?
Ernest: Meine Mutter erlaubte mit, dass ich im August 1975 nach England zum Reading Festival fahren durfte. Was ich da an einem Wochenende sehen konnte, war einfach unglaublich: Neue Bands wie Thin Lizzy, Judas Priest oder Joan Armatrading, an einem Abend Hawkwind mit Lemmy, Supertramp und Yes, Wishbone Ash, Robin Trower und Mahavishnu Orchestra. Dann kamen die Rockpalast Festivals auf der Loreley mit Stevie Ray Vaughn, Thin Lizzy, U2, Red Hot Chili Peppers. Mit Peter Rüchel habe ich 1995 bis 1999 erneut den Rockpalast auf die Loreley geholt – mit David Bowie, Santana, Van Morrison, Lynyrd Skynyrd oder die Beastie Boys. Mein Lieblingsfestival war und ist das Pinkpop Festival in Holland. Seit 1977 fahre ich dort hin. Die besondere Atmosphäre und die Künstlerauswahl sind außergewöhnlich.
Besonders waren die Auftritte von Künstlern wie Frank Zappa, Neil Young & Crazy Horse, Santana, den Rolling Stones oder den Who 1975/1976.
Konzertbesuche sind heute ja teurer als vor 20, 30 oder 40 Jahren. Woran liegt das?
Ernest: Definitiv! In den Rheinterrassen 1981 kosteten Tickets im Schnitt 12 bis 15 Mark, heute zahlst du in der Harmonie 35 Euro. Seit der Pandemie sind die Kosten in allen Veranstaltungsbereichen – von der Security bis zum Aufbau – um 30 bis 50 Prozent gestiegen, und die Künstler wollen auch immer mehr vom Kuchen abhaben. Denn sie verdienen nicht mehr so viel am Verkauf der Schallplatten. Heute leben sie mehr vom Merchandise und von den Gagen für Konzerte.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag eines Konzertveranstalters aus?
Ernest: Kommt drauf an, während der KunstRasen-Saison bin ich ab 9 Uhr auf dem Gelände und bin nicht vor 1 Uhr zu Hause. In dieser Zeit stehen Abstimmungen mit dem Künstler bzw. der Produktion an – oder auch Sonderwünsche für extra Räumlichkeiten, technische Ergänzungen oder Catering. Normalerweise besteht der Alltag aus Telefonaten, E-Mails, Abrechnungen und Kalkulationen, oder ich informiere mich über neue Künstler.
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Was waren die größten Herausforderungen für dich als Konzertveranstalter – besonders in Zeiten von Corona?
Ernest: Dadurch, dass jedes Jahr alles teurer wird, müssen wir viele Karten verkaufen, damit es sich überhaupt rechnet. Die Corona-Zeit war sehr schwer. Da haben wir fast nur Arbeit mit dem Verlegen von Konzerten, neuen Abstimmungen, neuen Terminfindungen und dem Erstatten von Tickets zu tun gehabt, oder abgesagte Konzerte mussten abgerechnet werden. Beispiel: Die Konzerte, die im Mai 2020 auf der Hofgartenwiese geplant waren, mussten wir fünf Mal verschieben bis sie August 2022 endlich stattfinden konnten. Es war ein Glück, dass alle Künstler mitgespielt haben. (Kraftwerk, Robbie Williams, die Fantastischen Vier und Deichkind)
Wie beeinflussen Streaming-Dienste und digitale Medien die Live-Musikbranche?
Ernest: Heute ist alles zu jeder Zeit verfügbar. Du findest ja fast alles auf YouTube, das Musikbusiness ist schnelllebiger geworden. Junge neue Künstler werden durch die Streamingdienste bekannt – z.B. Alyliva.
Wie war’s früher?
Ernest: Du hast mit Agenten gearbeitet, die Dir und denen du vertraut hast, weil du sie kanntest oder wir einen guten Ruf hatten. Im Frühjahr 2000 rief mal ein Agent bei mir an, ob ich noch Platz für eine neue Band auf einem Festival hätte, das ich gerade organisiert hatte. Hatte ich eigentlich nicht. Alles war fertiggeplant. Aber der Agent blieb ziemlich hartnäckig. Er sagte, er hätte da eine Band, deren ersten Auftritt in Deutschland ich veranstalten könnte. Ich fragte, wie die denn heiße und ob er ein Tape oder eine CD hätte? Es sei eine Band namens Coldplay. Es gäbe nichts zu hören, kein Tape, nix. Ich habe dem Agenten vertraut und nicht bereut. Coldplay ist heute eine der erfolgreichsten Stadionbands. Heute kriegst du von jeder kleinen Band einen Link oder ein Download, somit ist man schnell informiert.
Viele der alten Rockfans sind in die Jahre gekommen, Rockfans mit Rollator im Publikum sind keine Seltenheit. Welche Strategien müsste die Branche vornehmen, um diese Leute weiterhin zu erreichen?
Ernest: Das Problem ist tatsächlich allgegenwärtig. Ich bekomme immer Anfragen nach Sitzplätzen. Die Leute können natürlich gerne mit Rollator und Decken kommen, aber Klappstühle mitzubringen, ist aus Sicherheitsgründen, nicht erlauben. Deshalb bieten wir in diesem Jahr auf dem KunstRasen eine kleine Tribüne mit 170 Plätzen an. Zusätzlich gibt es – bei Konzerten bis 7000 Besuchern – im hinteren Teil des Geländes Bierbänke.
Was braucht es heute, um ein erfolgreiches Konzert oder Festival auf die Beine zu stellen?
Ernest: Gute Ideen, Kenntnisse über Künstler, ein starkes Netzwerk und finanzielle Mittel!
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Wie läuft das denn mit der Gage? Musst du da in Vorkasse gehen?
Ernest: Ganz unterschiedlich. Korn zum Beispiel bekam 50 Prozent der Gage bei Vertragsabschluss. Oft muss vorfinanziert werden. Gerade bei Festivals benötigt der Veranstalter „einen langen Atem“, d.h. das Geldverdienen beginnt erst nach 3-4 Jahren. 1987, als wir begonnen haben, gab es nur eine „Hand voll“, neben dem Bizzare Festival (z. Bsp. Summerjam, Rock am Ring oder Rock am See). Heute gibt es in Deutschland in dem Zeitraum von Juni bis September hunderte Open Airs.
Gab es in deiner Karriere Momente, in denen unerwartet etwas schiefging? Wie hast du das gelöst?
Ernest: Beim Bizarre Festival 1992 hatten wir ein Problem mit der Absperrung vor der Bühne, doch durch die Aufmerksamkeit der Sicherheitskräfte ist nichts passiert. Als es 1991 beim Bizarre Festival nachts unheimlich kalt war, haben einige Besucher die Holzabdeckungen für den Rasen abgedeckt und, um sich zu wärmen, angezündet. Zum Glück konnten die Feuer schnell gelöscht werden. So konnten die Pixies dann als letzte Band des Abends auf die Bühne. Konzertabsagen wegen schlechten Wetters hatten wir – gottseidank – noch nicht.
Und nie ist ein Künstler „verschollen“?
Ernest: Im Jahr 2008 spielte Velvet Revolver im Rahmen einer Rocknacht im Palladium Köln. Das war die Supergroup, bestehend aus Scott Weiland, dem Ex-Stone Temple Pilots, den ehemaligen Guns N’Roses-Mitgliedern Slash, Duff McKagan und Matt Sorum sowie Rhythmusgitarrist Dave Kushner, Ex-Wasted Youth. Aber Scott Weiland hatte seinen Flug aus England verpasst. Also wurde er mit dem Auto von London nach Köln gebracht. Da der Bandauftritt erst Mitternacht erfolgen sollte, war er gerade noch pünktlich da. Im Gegensatz hierzu fiel 1996 der Auftritt von Korn auf dem Bizarre Festival in Köln aus, weil diese ihren Flug von London nach Köln verpasst hatten.
Welche Begegnungen mit Künstlern sind dir besonders im Gedächtnis geblieben?
Ernest: Spontan fällt mir das eine Begegnung mit Johnny Cash ein, den ich 1997 und 1994 veranstalten durfte. Nach dem Konzert kam sein Agent und sagte: Johnny Cash möchte sich bei dir bedanken. Dann traf ich den Mann. Er stand um die Ecke in seinem schwarzen Mantel mit Stetson, und wir wechselten ein paar Worte miteinander. Aber sowas kommt tatsächlich sehr selten vor. Joe Strummer von The Clash hat das auch mal gemacht, als ich ihn 1999 auf dem Bizarre Festival in Köln hatte. Da klopfte er nach seinem Auftritt bei mir an am Produktionsbüro an und bedankte sich, dass ich ihn mit The Mescaleros gebucht hatte. Pink Floyd-Drummer Nick Mason traf ich, als ich ihn 2022 in Köln veranstaltet habe. Da erzählte ich, dass Pink Floyd sich nicht in meinem Gästebuch eingetragen hatte, als ich sie 1994 auf der „Division Bell“-Tour in Köln hatte. Er entschuldigte sich, signierte die Seite nachträglich und schrieb persönliche Worte hinein.
Und wer war/ist der größte Stinkstiefel?
Ernest: Nein, nein, nein. Darüber sprechen wir nicht.
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An wen denkst du noch spontan?
Ernest: Peter Gabriel fällt mir da ein. Er hat im Juni 1987 in der Sporthalle gespielt, kam aber erst ganz kurz vor dem Auftritt, weil er noch mit seinem Bassisten Tony Levin mit dem Fahrrad vom Hotel zur Sporthalle unterwegs war. Nach der Show stiegen beide wieder auf ihre Fahrräder und radelten zum Hotel. Es gibt so viele Erinnerungen… Ich denke auch an John Cale. Er hatte einen Auftritt in den Rheinterrassen, am 4.3.1983. Das von uns angemietete Klavier war nicht so gestimmt wie er es erwartete. Also mussten kurzfristig wir einen Klavierstimmer organisieren, der dann während des Einlasses das Klavier gestimmt hat. Es war ein phantastisches Konzert.
Gibt es ein Konzert, das dir als absolutes Highlight in Erinnerung geblieben ist?
Ernest: Da gab es in den 48 Jahren einige… David Byrne 1994, die Allman Brothers Band 1991 in Köln, David Bowie 1996 auf der Loreley, Page und Plant 1998 in Köln, Return To Forever 2007 auf dem Museumsplatz in Bonn, Kraftwerk 2022 in Bonn und Pink Floyd 1994 in Köln…
Wie lange möchtest du noch als Konzertveranstalter aktiv bleiben?
Ernest: Die 50 Jahre bis 2027 mache ich auf jeden Fall noch voll, und den KunstRasen werde ich sicher auch noch ein paar Jahre mit meinem Partner Martin J. Nötzel weitermachen. Insgesamt konzentriere ich mich aber auf den Open-Air-Sommer und einige Shows mit Künstlern, die ich schon lange mache: Mitch Ryder, Fisher Z, Wishbone Ash, Warren Haynes, um ein paar zu nennen. Bis 2002 habe ich teilweise mehr als 120 Konzerte im Jahr veranstaltet, heute sind es etwa 40.
Gibt es noch ein „Traumprojekt“, das du gerne verwirklichen würdest?
Ernest: Neben dem KunstRasen und den Festivals und Stadionkonzerten waren die Konzerte auf dem Bonner Hofgarten 2022 etwas ganz Besonderes. Diese unbeschreibliche schöne Wiese würde ich gerne noch einmal bespielen.
Und Traumkünstler?
Ernest: Auf jeden Fall John Mayer und Neil Young.
Was ist denn mit diesem Konzerthaus-Projekt am Alten Schlachthof in Bonn? Ist das Projekt überhaupt noch realistisch umzusetzen?
Ernest: Bonn könnte eine solche Halle schon gebrauchen. Aber ohne Unterstützung von allen Seiten (auch was die Finanzierung angeht) wird das sicherlich nichts werden.
Was wünschst du dir für die Kulturlandschaft in Bonn und darüber hinaus?
Ernest: Erstmal wünsche ich allen Veranstaltern und Kulturschaffenden viele Besucher und tolle Veranstaltungen – und einen langen Atem. In Bonn fehlt es leider an einem Miteinander der einzelnen Kulturschaffenden. Die ewigen und aktuellen Diskussionen über weitere Kürzungen im Kulturbereich können vieles zerstören.
Wenn du heute zurückblickst: Würdest du wieder diesen Weg einschlagen?
Ernest: Ja, ich konnte mein Hobby zum Beruf machen. Das ist heute nicht mehr so einfach.
Welchen Rat würdest du jungen Menschen geben, die in die Eventbranche einsteigen möchten?
Ernest: Am besten man macht erst einmal ein Praktikum oder eine Ausbildung in diesem Bereich, um zu sehen, wie das funktioniert und ob das was für einen ist. Aber: überlegt es euch gut. Es ist mehr Arbeit als viele denken. Und: Es geht oft ums Geld. Wer das beste Angebot für einen Künstler abgibt, erhält oft den Zuschlag. Die Risiken sind allerdings mit denen in den 80er Jahren nicht zu vergleichen.
Was bedeutet Musik für dich persönlich?
Ernest: Mein Leben. Ohne Musik geht nichts. Wenn es nicht heute noch diese besonderen Momente bei einigen Konzerten geben würde, würde ich es nicht mehr tun.
Wie feierst du eigentlich deinen 65. Geburtstag?
Ernest: Mit meiner Partnerin während der Mandelblüte auf Mallorca.