Mit „Rise Radiant“ legen die australischen Prog-Metaller Caligula’s Horse ihr fünftes Album seit 2011 vor. Stilistisch liegt es näher an A Perfect Circle/Tool, vor allem Jim Greys Gesang erinnert in vielen Momenten so stark an Maynard James Keenan, und Opeth als zuvor.
Von Dylan Cem Akalin
Caligula’s Horse aus Brisbane gilt längst zu den Leitfiguren im zeitgenössischen Progressive Metal, und die Australier unterstreichen ihren Status mit dem mittlerweile fünften Studioalbum „Rise Radiant“. Produziert von Sam Vallen der Gruppe und gemischt von Jens Bogren (Opeth , Devin Townsend Project, Leprous), ist die Platte ihre bisher fokussiertestes und knalligstes Werk. Hier ist mit „Valkyrie“ die dritte Single zu hören und zu sehen:
Schlagzeuger Josh Griffin sagt dazu: „‘Valkyrie‘ ist ein Lied, das uns sehr am Herzen liegt. Die Themen, die wir darin ansprechen – Geduld üben, den Krieg in uns selbst beenden und das Reisen feiern – sind aktueller und angemessener als je zuvor. Wir hatten alle richtig viel Laune, das Stück zusammenzustellen, besonders beim Zusammenspiel zwischen uns allen, bei dem wir den letzten Tropfen Groove herausgeholt haben. Wir sind alle unglaublich stolz auf diesen Track. ‚Valkyrie‘ fasst alles zusammen, was ‚Rise Radiant‘ darstellt. Es ist lebendig und farbenfroh, dunkel, groovig und heavy!“
Die Australier selbst benennen so unterschiedliche Einflüsse wie King Crimson, Steely Dan, Opeth und Jeff Buckley, was vor allem an den ungewöhnlich komplexen Harmonien liegt – und den bevorzugten Mu-Dur-Akkorden. Diese „Steely-Dan-Akkorde“ besteht aus dem Grundton, der kleinen Septime sowie zwei über diese geschichteten Quarten. Das gibt den Stücken der Australier auch jazzige und schräge Augenblicke, bis bisweilen entfernt an Muse erinnern. Der Gesamtsound scheint rationalisiert, die hervorragende Qualität des Materials bleibt weiterhin auf Niveau des hervorragenden Albums „In Contact“. Die ersten beiden Tracks, „The Tempest“ und „Slow Violence“ sind richtig schön heavy – mit vielen runterstimmten, von Meshuggah inspirierten Riffs, kombiniert mit Melodien und Harmonien im Stil von Steely Dan. Insofern gibt es diesmal also keinen so epischen Opener wie „Dream the Dead“ auf „In Contact“, aber die Band ist auf der Suche nach einem modernen, frischen Prog-Sound.
Die technischen Drums von Josh Griffin sind geprägt von schwerem und schnellem Double Kick, die Gitarren von Sam Vallen und Adrian Goleby streben nur in eine Richtung – vorwärts.
Gitarrist Sam Vallen kommentiert das neue Album wie folgt: „‘Rise Radiant‘ ist das Album, auf das wir seit fast einem Jahrzehnt hinarbeiten. Es repräsentiert alles, was wir an Caligula’s Horse lieben – die Farbe, die Wildheit, die Selbstbeobachtung, die Extremen – alles auf eine Weise miteinander verbunden, die wir bis jetzt nie hätten schaffen können. Als Band haben wir uns nie enger, inspirierter oder motivierter gefühlt als bei der Erstellung dieser Platte. Wir sind unglaublich stolz auf Rise Radiant.“