Das 24. Adventstürchen: Wishbone Ash „50 years on the road“

Wir wollen Euch jeden Tag ein Adventstürchen öffnen, mit der Hoffnung, Euch die eine oder andere Eingebung zu geben, was ihr verschenken oder was ihr Euch selbst zum Geschenk machen könnt. Unter unseren Empfehlungen sind brandneue Veröffentlichungen, aber auch einige, die etwas zurückliegen, aber es wert sind, nochmal ins Gedächtnis geholt zu werden. Wir geben Tipps für Konzerte, Bücher, Platten – alles rund um Musik. Hinter unserem 24. Adventstürchen steckt:

Wishbone Ash – „50 years on the road“
am Montag, 04.02.2019
in der Harmonie Bonn
Beginn: 20:00 Uhr

Von Mike H. Claan

Bei aller Qualität ihrer Alben: Wirklich klasse sind Wishbone Ash live. Kein Wunder also, dass 14 CDs der insgesamt 30 in der in diesem Jahr erschienenen Box „Vintage Years 1970-1991“ Live-Alben sind, davon acht bisher unveröffentlichte Live-Konzerte.

Wir haben die Band zuletzt am 18. October 2018 in der Islington Academy, London, gesehen. Und es war wieder fantastisch: Andy Powell, das einzige verbliebene Mitglied der Band, stellt ja immer einen unerbittlichen Tourplan auf, obwohl er die beiden jährlichen UK-Touren vor ein paar Jahren auf eine reduziert hat. „Bona Fide“ war ein geeigneter Auftakt als Instrumental-Showcase für das traditionelle Zwillingsgitarren-Können der Band, bevor „Come In The Rain“ kam. Mit einem feurigen Solo zeigte Mark Abrahams, dass er sich selbstbewusst freigeschwommen hat.

Anzeige im Melody Maker

Es kostete sie acht Pfund und eine gewisse Entscheidungsscheu, um einen Stil zu kreieren, der sie berühmt machte und am Ende zu einem Bestandteil des Rocks wurde: Für das Geld gaben Bassist Martin Turner und Schlagzeuger Steve Upton eine Anzeige im Melody Maker auf, dass ein Gitarrist gesucht wurde. Aber man konnte sich nicht zwischen Andy Powell und Ted Turner entscheiden. Und so wurde aus einem anfänglichen Dilemma Musikgeschichte: das melodiöse Twin-Guitarspiel. Das war 1969.

Und jetzt kommt die Band also wieder nach Bonn – auf ihrer „50 years on the road“-Tour.

Jahrelanger Rechtstreit um den Bandnamen

Nach „Argus“ von 1972, dem Höhepunkt ihrer Karriere, hatte Ash 20 Jahre lang herausfordernde interne Reibereien und wechselnde Besetzungen. Die Band veröffentlichte 16 Alben, bevor sie sich 1991 aufspaltete. Danach folgte zwischen Powell und Martin Turner ein jahrelanger Rechtstreit um den Bandnamen, der schließlich 2013 vor Gericht zugunsten Powells entschieden wurde. Für die 30-CD-Box taten sich übrigens nochmal alle ursprünglichen vier und späteren Mitglieder mit Dave Ling zusammen, um diese kolossale Sammlung zusammenzustellen.

Die Fans dürfen sich am 4. Februar 2019 sicherlich auf ein ausgefallenes, besonderes Konzert der Ash freuen.