Der international gefeierte Gitarrenheld Michael Romeo und Mastermind der Metal-Prog-Band Symphony X bringt an diesem Freitag, 27. Juli 2018, sein Solo „War Of The Worlds / Pt. 1“ (über Music Theories Recordings / Mascot Label Group) raus: Natürlich ist seine Herkunft ebensowenig zu leugnen wie seine Vorbilder Yngwie Malmsteen, Steve Vai, Dream Theater oder die Meister der Filmmusik Bernard Hermann und John Williams. Die CD ist derzeit Dauergast in meinem CD-Player.
Von Dylan Cem Akalin
Eins lässt sich jetzt schon sagen: Mit den sehr ambitionierten zehn Songs festigt der Chef-Songwriter und Hauptakteur der Prog-Titanen Symphony X seinen Ruf als einem der weltweit bedeutendsten Gitarristen und Komponisten von kühnem, facettenreichem Orchester-Metal. „Ich werfe alles, was ich an Musik liebe, in einen Mixer“, sagt Michael Romeo. „Jemand könnte es hören und sagen: ‚Was denkt dieser Typ?‘ Aber es geht darum, kreativ zu sein und eine gute Zeit zu haben. “
Zweifellos Romeos langjährige Fans begeistert sein. „War Of The Worlds / Pt. 1“ steckt voller Nervenkitzel, voller Lust am Fabulieren auf der Gitarre, voller kompositorischer Finesse. Der Schredder aus dem Garden State begeistert nicht nur mit schwindelerregenden Soli, sondern auch mit Sinn für Melodien und hat mit Rick Castellano einen fantastischen Sänger am Start, der manchmal sogar klingt wie James LaBrie.
Das Album des Guitarheros nimmt auch einige unkonventionelle Wendungen: Neben zu erwartenden klassischen Metal-Texturen, hat Romeo eine Hommage an die Filmpoker-Giganten Bernard Hermann und John Williams geschrieben – ein echt krasser Soundtrack! Und es gibt sogar einige überraschende EDM / Dubstep-Elemente, die sich zuverlässig in Szene setzen – all dies sorgt für ein spannendes Klangerlebnis.
„Fear The Unknown“
Der Albumtitel weist ja auf den weltbekannten H. G. Wells-Roman, und so startet das Werk auch mit einem düsteren, symphonischen Instrumental und zieht mit dem mitreißenden Metal-Doppelheader von „Fear The Unknown“ und „Black“ weiter, auf dem Romeo’s rifflastige Wendungen durch Castellanos überragenden Gesang unterstützt werden.
Überraschend: „F * cking Robots“, ein ausgefallener Mix aus digitalen Sounds, Pieps, DJ-ähnlichen Kratzern und echtem Gitarren-Wahnsinn, bei dem man unweigerlich denkt, Romeo hätte seinen Verstand verloren. Aber genauso schnell übertrifft er sich selbst geradezu mit „Djinn“, einer epischen, theatralischen Rock-Achterbahn, auf der die Rhythmusgruppe von John „JD“ DeServio (Bass) und John Macaluso (Schlagzeug) eine gebirgige Kulisse für die wendigen Soli des Gitarristen und Castellano’s vollkehligen Gesang schaffen.
Die üppige Ballade von „Believe“ ist eine herzerfrischende Atempause von der Hitze des geschmolzenen Metalls, das Romeo da erzeugt, Doch Romeo peitscht gleich das Doomsday-Riff auf „Differences“ und „Oblivion“ aus. Breitwandsound und elegische Soli.