„Circle“: Phil France spielt mit Akkorden und Harmonien

Phil France FOTO: Promo

Eine Musik ohne Ecken und Kanten, ohne Ach und Krach. Aber doch vereinnahmend. Bei Phil France scheint die Zeit still zu stehen, er setzt seine Hörer bei „Circle“ auf einen kuscheligen Klangteppich, den man für 37 Minuten nicht mehr verlassen will (und auch nicht muss). Man hört dem aus Yorkshire stammenden und in Manchester lebenden Komponisten an, dass er in der Filmmusik à la John Carpenter und Vangelis zu Hause ist – bestimmt von Synthesizern.

Von Julian Falke

Die Stärke des Albums sind die in Schleifen immer wiederkehrenden Melodien, die Harmonien und aufgelösten Akkorde, die einem schon beim Opener Circle begegnen. Das Klavier erinnert bisweilen an die Musik von Yann Thiersen, der seine Zuhörer schon in die fabelhafte Welt der Amélie entführt hat.

Bassist und Producer Phil France ist für seine Arbeit mit The Cinematic Orchestra bekannt: An der Seite von Gründer Jason Swinscoe komponierte, arrangierte und produzierte er Teile von Alben wie „Everyday“, „Man With The Movie Camera“, „Ma Fleur“ sowie den mehrfach prämierten Soundtrack zum Dokumentarfilm The Crimson Wing (dt. Das Geheimnis der Flamingos). 2013 veröffentlichte France mit The Swimmer sein Solo-Debütalbum.

Komplexe Minimal-Arpeggios

Zu Circle sagt France: „Es sind Klangblöcke, in denen sich komplexe Minimal-Arpeggios und elektronische Texturen befinden, die sich auf subtile, einzigartige und melodische Art weiterentwickeln und immer weiter verändern.“ Zu diesem Kreislauf gehören wohl auch die musikalischen Anleihen aus den 80er Jahren, die heute auch bei vielen anderen Bands wiederzufinden sind. Auf die Spitze treiben das vielleicht Weezer mit ihrer beinahe eins zu eins Cover-Version von Totos „Africa“. France beschäftigt sich mit Zyklen und kommt am Ende seines Albums mit einer Reprise von „Circle“ wieder am Anfang an.

Elektro-Sounds und Orgel dominieren die ruhigen Stücke, gepaart bisweilen mit einem plätschernden Klavier wie in „The Breaks“. The Circle passt zu einem ausklingenden Sommer, wenn schon langsam die ersten Nebelschwaden des Herbstes über die Felder ziehen. Die Musik ist dafür der passende Begleiter.

 

Tracklisting

1. Circle
2. Bells
3. River
4. Prophet
5. Mr Jackal
6. The first thing that you say
7. Cathedrals
8. The breaks
9. Circle reprise