Blur-Drummer Dave Rowntree legt mit „London Bridge“ seine erste Solo-Single vor. Der Track, der von Leo Abrahams (Wild Beasts/Brian Eno/Ghostpoet) produziert wurde, kann ab sofort über Cooking Vinyl gestreamt werden. Es ist der Beginn eines aufregenden neuen Projekts für Rowntree, mehr als drei Jahrzehnte nach der Gründung von Blur im Jahr 1989.
Listen to London Bridge
Das Video zum Track wurde in Zusammenarbeit mit dem französischen Design-Trio Cauboyz erstellt. Ursprünglich wurde es in aufwändiger Handarbeit aus Papier in Form eines Prototyps angefertigt, bevor die einzelnen Formen und Zylinder gebaut, motorisiert und zu einer Sequenz zusammengefügt wurden. Das Ergebnis ist eine faszinierende Ästhetik und eine sich ständig bewegende Reise.
London Bridge ist ein verlockendes Eröffnungsstatement. Die Musik, die mit ihrer stakkatoartigen „la-la-la-la“-Hookline trügerisch hell und beschwingt wirkt, verbirgt ein lyrisches Gefühl des Grauens. Rowntree beherrscht Synthesizer und Gitarre ebenso gut wie das Schlagzeug und lässt seinem angeborenen Gespür für Melodien bei dieser schrottigen, aber wirkungsvollen Lo-Fi-Nummer freien Lauf.
Rowntree: „Als ich Anfang 20 war, sah ich in Colchester überall die Zahl 126. Ich wohnte in einem Haus mit der Nummer 126, ich nahm einen Bus mit der Nummer 126. Ich hatte das Gefühl, dass das Universum aus irgendeinem Grund versuchte, meine Aufmerksamkeit auf die 126 zu lenken, auch wenn der rationale Teil von mir wusste, dass das Blödsinn war.
„London Bridge‘ war also so eine Sache“, fügt er hinzu. „Es begannen einfach Dinge zu passieren, wenn ich in der Nähe der London Bridge war oder mit dem Bus vorbeifuhr oder in der U-Bahn unter der London Bridge durchfuhr. Ich bemerkte einfach, dass etwas passierte, und das war etwas beunruhigend.
„Ich musste mich meinen London Bridge-Dämonen stellen, und davon handelt der Song.“
„Ich freue mich sehr, meine erste Single als Solokünstler zu veröffentlichen. Sie stammt aus einer Reihe von Arbeiten, die ich in den letzten Jahren zusammengestellt habe, und ich fühle mich geehrt, sie auf dem legendären Label Cooking Vinyl zu veröffentlichen.
Dave ist nicht nur ein erfahrener Multiinstrumentalist und langjähriger Schlagzeuger einer der erfolgreichsten britischen Bands, sondern auch so etwas wie ein Universalgelehrter. Er ist Film- und Fernsehkomponist (u. a. für die Netflix-Serie The One und den BBC-Technologiekrimi The Capture), Podcaster, Leichtflugzeugpilot (und Fluglehrer), Anwalt und ehemaliger Labour-Abgeordneter.
London Bridge kündigt den nächsten Schritt von Dave Rowntree an. Es gibt noch viel mehr zu tun.
Dave Rowntree:
„Ich habe einige der Geräte und Synthesizer gebaut, die ich für meine neuen Tracks verwendet habe, und der DIY-Ansatz von Cauboyz hat mich wirklich angesprochen. Ihr Prozess der Herstellung von ausgeschnittenen Papierformen und Objekten, die dann von handgefertigten Maschinen animiert werden, ist unglaublich und ich wollte unbedingt mit ihnen zusammenarbeiten, um eine Idee für ‚London Bridge‘ zu entwickeln.“
Cauboyz:
„Als wir uns London Bridge anhörten, interpretierten wir es als die Geschichte einer sich ständig bewegenden Reise. Der Rhythmus drückt eine kontinuierliche Vorwärtsbewegung aus, und wir wollten, dass die Installation dieses Gefühl auch physisch vermittelt.
So kamen wir auf die Idee, Papierrollen zu verwenden, die sich mit dem Fortschreiten des Songs entwickeln und verändern würden.
Wir haben fünf Papierrollen verwendet, um verschiedene Szenen zu schaffen. Sie bewegen sich in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Richtungen, um das Gefühl der Bewegung zu verstärken.
Außerdem wollten wir die Stimmung des Songs durch die Verwendung starker geometrischer Formen und einer visuell abstrakten Dimension unterstreichen. Die Szenen werden im weiteren Verlauf immer surrealer.
Wir haben die Entwürfe für die Dekore gezeichnet, einige figurativ, andere abstrakt, und dann haben wir sie zum Digitaldruck geschickt und selbst zusammengesetzt. Gleichzeitig haben wir eine Maschine entworfen und gebaut, die die Rollen antreibt.“
Cauboys sind drei französische Künstler: Bertrand Jamot – Fotograf, Philippe Tytgat – Grafikdesigner und Aurélien Zavattiero – Architekten, die sich für Typografie, Grafikdesign, moderne Fotografie, zeitgenössische Kunst, Kino und Musik interessieren.
Ihr Musikvideo „Dream“ für eine Band Husbands war ihr erster großer Durchbruch im Jahr 2013. Es war ein Do-it-yourself-Projekt mit Leuchtkästen, die typografische Bearbeitungen der Songtexte beleuchteten; erstellt ohne jegliche Hilfe eines Computers.
„Wir lieben es, mit unseren Händen zu arbeiten und darüber nachzudenken, wie man Dinge durch Typografie, Fotografie und Live-Installationen noch kreativer darstellen kann.“
(Quelle: Oktober Promotion & Management)