Wenn Jan Paternoster „Poetic Rivals“ singt, spartanisch nur von seiner E-Gitarre begleitet, dann wird das Potenzial dieser ungewöhnlichen Band noch einmal klar, die einst als Duo starteten und sich nun bei der ersten Crossroads-Nacht in der Harmonie in Bonn als Trio präsentiert. Black Box Revelation, die sich 2005 gründeten, sind bekannt für ihre einzigartige Mischung aus Garage Rock und Blues mit einem rohen und ungeschliffenen Sound, der die Energie und Leidenschaft ihrer Live-Auftritte einfängt.
Von Dylan Cem Akalin
Eines der herausragenden Merkmale von Black Box Revelation ist die Chemie zwischen Jan Paternoster (Gesang, Gitarre) und Dries van Dijck (Schlagzeug). Das Duo spielt seit über einem Jahrzehnt zusammen, und ihr enges, intuitives Spiel ist ein Beweis für ihre langjährige Partnerschaft. Es ist ungewöhnlich, dass das Schlagzeug links an der Bühne steht. Es wird aber im Laufe des Abends klar, warum das so ist. Paternoster und van Dijck halten Augen- und Ohrenkontakt.
Die Musik ist rau und energiegeladen, treibende Gitarrenriffs, donnernde Drums und hingebungsvoller Gesang zeichnen die Songs aus. Songs wie „Love Licks“ und „High On A Wire“ sind perfekte Beispiele dafür, wobei Paternosters brennende Gitarrensoli und Van Dijcks hämmernde Rhythmen die Songs vorantreiben. Aber sie können sich auch völlig in sich gekehrt aufs Wesentliche konzentrieren – so wie eben bei „Poetic Rivals“.
Zuvor sorgte „Blown Away“ tatsächlich dafür, dass das Publikum von der kraftvollen Musik weggeblasen wurde. Da spielte sich Paternoster in der Schlussphase geradezu in Trance mit seiner Gitarre, während Jasper Morel (Bass, Keyboards, Vocals) für einen fetten, breiten Soundteppich sorgte.
Die Musik von Black Box Revelation ist vom Blues durchdrungen, aber sie haben keine Angst davor, zu experimentieren und andere Genres in ihren Sound zu integrieren. So ein Track wie „My Perception“ demonstriert die Fähigkeit der Band, Genres zu verschmelzen und etwas wirklich Einzigartiges zu schaffen.
Die Erweiterung zum Trio hat die Band auf jeden Fall bereichert. Jasper Morel hat dem Sound der Band mal mit Bass, mal dem Mellotron eine neue Dimension hinzugefügt, die eine vollere und komplexere Klangpalette ermöglicht. Songs wie „Tattooed Smiles“ zeigen das schon zu Beginn des Sets, wobei Morels Bass auch stets eine solide Grundlage für Paternosters Gitarrenpyrotechnik und Van Dijcks donnernde Drums bildet. Live kommt die Band noch dynamischer und explosiver rüber als auf den Alben.