Al di Meola huldigt mit „Across The Universe“ den Beatles

Al Di Meola Foto: Francesco Cabras

Die Beatles hätten ihn dazu inspiriert, Gitarrist zu werden, sagt Al di Meola, und er bewundere die Passion der Gruppe für Melodien. Aus diesem Grund habe er beschlossen, ein zweites Tributalbum mit dem Titel „Across The Universe“ aufzunehmen. Es ist ein Doppel-Vinyl-Album, das den Zuhörer hin- und herreißt zwischen Bewunderung und Langeweile. Das Album erscheint am 13. März 2020 bei earMUSIC / Edel Germany . Formate: CD, 2LP-gatefold und digital. (Amazon)

Von Dylan Cem Akalin

Al Di Meola ist ein brillanter, virtuoser Gitarrist, Komponist und Arrangeur und sicherlich einer der innovativsten Musiker. Der 65-Jährige ist eine lebende Legende, ein Pionier bei der Kombination von Weltmusik, Rock und Jazz. Der Grammy-Preisträger erlangte weltweite Bekanntheit als Solokünstler und für seine Zusammenarbeit mit Chick Corea, Paco De Lucia, John McLaughlin, Jean Luc Ponty, Stanley Clark, Luciano Pavarotti, Paul Simon, Phil Collins, Santana, Steve Winwood, Herbie Hancock, Jimmy Page, Stevie Wonder und vielen mehr. Aber warum tut sich einer wie er sich ein weiteres Beatles-Tributealbum an?

Hätte das Album gleich mit „Strawberry Fields Forever“ begonnen, auf dem sich der Musiker freispielt, auf dem er seine Virtuosität und seine Fusionqualitäten exzellent überträgt in die melodiegetragene Musik der Beatles, ja, und hätte er das auf dem gesamten Album durchgezogen, wäre es ein brillantes Werk geworden.

Hätte, hätte… Ihr wisst schon. Leider verschlägt es den Künstler immer wieder in die seichten Gefilde, die einer Aufzugmusik tatsächlich gefährlich nahekommen. Die Musik der Beatles ist einfach genial. Da gibt es nichts zu deuteln. Und die Stücke sind von Melodie und Arrangement schon in der Ursprungsform so genial, dass es auch Genies wie Al di Meola allzu sehr verleiten, mit ihrer Nylonsaitenbespannten, wunderschön klingenden Gitarre zu sehr im Fahrwasser der bestrickenden Urmutter zu verweilen. Und das macht es dann zu einer beliebigen Hintergrundmusik. „Yesterday“ tut schon fast in der Zahnwurzel weh.

Meisterlich

Natürlich: „Across The Universe“ ist eine Hommage an die Beatles und ihren Einfluss auf Generationen von Musikern und Musikliebhabern auf der ganzen Welt. Die sofort erkennbaren Beatles-Melodien werden mit dem virtuosen und einzigartigen Stil di Meolas kombiniert. „Your Mother Should Know“ ist ein weiteres Meisterstück des Wahlmünchners, bei dem er seine Flamencoeinflüsse hervorragend einfließen lässt.

Di Meola sagt ja immer wieder, dass viele seiner Jazz-Fusion-Kollegen sich zu weit von der Melodie entfernt hätten und sich zu sehr auf ausgefeilte Soli konzentrierten als auf die eigentliche Komposition. Melodiegetriebene Songs wie die von The Beatles, so di Meola, hätten eine größere Wirkung und seien dadurch universeller zu verstehen. Das ist sicherlich richtig. Aber die Frage ist, wie ein Jazzkünstler mit diesen Botschaften umgeht. Di Meola findet keine eindeutige Antwort. „Hey Jude“ etwa beginnt wie die Aufführung ambitionierter Musikschullehrer, die mal zeigen wollen, was alles instrumental möglich ist. Das Stück bekommt dann einen typischen Al di Meola-Mittelteil, der dann aber bald wieder kippt in die Belanglosigkeit.

Melodiebetont

Indes muss man gerechterweise auch sagen, dass die Songs auf „Across the Universe“ dank einer fantastischen Produktion im Vergleich zu „All Your Life“ (2013) mehr Schwung haben. Die 14 Beatles-Stücke präsentiert der Meister in einer Mischung aus E-Gitarren-Orchestrierungen, akustischen Arrangements sowie exotischen Kompositionen mit Jazz-Fusion und Weltmusik-Stylings. Im Vergleich zu „All Your Life“ sind die Melodien von „Across the Universe“ aber auch weniger abstrakt. Da kann sich praktisch jeder das herauspicken, was ihm am besten gefällt. Di Meola selbst sagt: „Beim ersten Mal war das Ergebnis der Akkordmelodien etwas abenteuerlich.“

„Mother Nature’s Son“ und „I’ll Follow The Sun“ sind tatsächlich wunderbare Interpretationen. Vor allem ersterer sei für ihn einer der herausforderndsten Lieder gewesen. „Es war eines der schwierigeren Stücke, weil es eine Art Akkordmelodie ist und nicht dazu gedacht ist, hart zu klingen. es ist einfach schwer “, sagt er. Auch „Julia“ klingt in seiner Version schon fast, als wäre es seine eigene Komposition. Al di Meola scheint seine emotionale Seite immer mehr ausspielen zu wollen. Viele Musiker, meint er, hätten vergessen, wie man den Menschen ins Herz trifft. Das Geheimnis liege in der Melodie. „Es ist etwas in der Einfachheit. Es hat mehr Kraft.“

Al Di Meola FOTO: Alexander Mertsch

Al Di Meola – Across The Universe

Track Listing

01. Here Comes The Sun
02. Golden Slumbers Medley
03. Dear Prudence
04. Norwegian Wood
05. Mother Nature’s Son
06. Strawberry Fields Forever
07. Yesterday
08. Your Mother Should Know
09. Hey Jude
10. I’ll Follow The Sun
11. Julia
12. Till There Was You
13. Here, There And Everywhere
14. Octopus’s Garden

AL DI MEOLA – Toudaten Frühjahr 2020

March 21, 2020 — Newton Theatre — Newton, NJ  
March 22, 2020 — The Warehouse at FTC — Fairfield, CT  
March 24, 2020 — Rams Head On Stage — Annapolis, MD  
March 25, 2020 — The Tin Pan — Richmond, VA  
March 27, 2020 — Suffolk Theater — Riverhead, NY   
March 28, 2020 — Center for the Arts of Homer — Homer, NY  
March 29, 2020 — City Winery Philadelphia — Philadelphia, PA  
April 1, 2020 — Infinity Hall Hartford — Hartford, CT  
April 3, 2020 — Isaac Harris Cary Memorial Building — Lexington, MA  
April 5, 2020 — Shalin Liu Performance Center — Rockport, MA  
July 2, 2020 — Place des Arts — Montréal, Canada

In Deutschland

April 24, 2020 – Die Fabrik in Altona – Hamburg, Germany
April 25, 2020 – Eventhalle FV Wendelstein – Wendelstein, Germany
April 26, 2020 – Theaterhaus (am Pragsattel) – Stuttgart, Germany
April 30, 2020 – Alfried Krupp Saal – Essen, Germany

July 2, 2020 – Place des Arts – Montréal, Canada

November 6, 2020 – OSTRA-DOME – Dresden, Germany

Al Di Meola FOTO: Alexander Mertsch

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