Ab Mittwoch wieder Crossroads-Festival in der Harmonie

Von Cem Akalin

Wenn Musiker von Crossroads sprechen, dann geht es nicht um die Straßenkreuzung, es geht um die Sehnsucht nach dem perfekten Gitarrenriff, dem einzigartigen Bass, der einen vorwärtstreibt, kurz: um vollendete Rockmusik. Der Legende nach soll der sagenhafte Bluesmann Robert Johnson zu mitternächtlicher Stunde an solch einer Wegeskreuzung seine Seele dem Teufel verkauft haben. Anders können sich seine Fans sein perfektes Spiel nicht erklären.

Dass der WDR sein Rockfestival Crossroads nennt, kommt nicht von ungefähr. Es geht vornehmlich um Musiker und Bands, die das Risiko eingehen, abseits von kommerziellen Einflüssen eigene Wege zu gehen. Das zweite Crossroads Festival, das von morgen bis Samstag, 22. Oktober, wieder in der Harmonie in Endenich stattfindet, erfüllt diese Erwartung wieder voll und ganz.

Den Start macht morgen das australische Rocktrio Tracer. Tracer kommen aus der Stoner Rock Szene, sehen sich also Bands wie Queens of the Stone Age und Led Zeppelin verpflichtet, haben aber mit ihrem psychodelischen Powerrock durchaus ihren eigenen Stil gefunden. Muss man noch etwas zu Brian Auger sagen? Die Jazz- und Rock-Legende kommt am Donnerstag mit seiner alten Band Trinity und Tochter Savannah Grace. Auch am Donnerstag stehen 22-Pistepirkko auf der Bühne. Auf Deutsch: 22-Punkt-Marienkäfer. Die Band kommt aus Utajärvi, einem finnischen Dorf am Polarkreis. Das Trio macht eine so vielschichtige Musik, dass es eine Freude ist, immer wieder Neues darin zu entdecken. Am Freitag folgt ein emotionaler Abend: Jazziger Folk-Rock mit sanftem Gesang, das ist die Alin Coen Band, die bereits auf der Rheinkultur überzeugte.

Auf ihren Live-Auftritten lässt die Frontfrau, die alle Texte selber schreibt, ihrer Truppe genügend Raum sich auszudrücken: ein Ereignis.

Info: Tickets unter anderem bei Harmonie, Frongasse 28-30, Bonn-Endenich, Tel:02 28 /61 40 42