Neun von insgesamt 15 Open-Air-Konzerten für 2018 stehen fest. Der Kunst!Rasen Bonn gibt sich im kommenden Jahr wieder internationaler, nachdem Veranstalter Ernst-Ludwig Hartz 2017 vor allem auf nationale Acts gesetzt hatte. Die Sensation des Sommers ist das Konzert von Steven Wilson! Der Mastermind von Porcupine Tree, No-Man und Blackfield schaut bereits auf eine ausverkaufte Frühjahrstour durch Deutschland.
Von Dylan Cem Akalin
„Wir haben eine Nachfrage wie nie“, sagt Hartz bei der Vorstellung des Programms am Mittwoch. Der Standort habe sich nicht nur bewährt, sondern sei bei Künstlern und Agenten total angesagt. „Wir haben fast täglich Angebote, müssen aber sehen, ob der Künstler zu Bonn auch passt.“
Auch mit dem bisherigen Vorverkauf für die Kunst!Rasen-Konzerte ist der Konzertveranstalter zufrieden. Mehr als 8000 Tickets sind bereits über den Ladentisch. Das laufe so gut, dass Hartz davon ausgeht, dass das Konzert der Fantastischen Vier am 20. Juli 2018 im Laufe des Januars ausverkauft sein werde. Es ist nicht der erste Auftritt der vier Stuttgarter in Bonn: 1996 mischten sie bereits die Biskuithalle auf, 2007 waren sie die Headliner bei der R(h)einkultur.
Hartz stellte am Mittwoch das Programm der ersten neun Veranstaltungen der Open-Air-Saison in der Bonner Gronau vor. 15 sollen es am Ende werden. Das zehnte Konzert musste er kurzfristig noch überkleben, meint aber, dass er den internationalen Act im Laufe des Donnerstag noch bestätigen kann. Er will noch einige internationale Künstler im kommenden Jahr in die Bundesstadt holen und rechnet am Ende mit rund 50.000 Besuchern, die ab Ende Juni bis zum 23. August aufs Gelände im Schatten des Posttowers kommen werden.
Das Teenagerpublikum wird sich auf den 29. Juni 2018 freuen: Ihre „GlitzerDeluxe“ Tour in diesem Jahr war komplett ausverkauft und so auch ihr Frühjahrskonzert in Köln: Sie nennt sich einfach Lina und ist bekannt als Bibi Blocksberg („Bibi & Tina“). Parallel hat sich Lina Larissa Strahl auch einen Namen als Sängerin und Songwriterin gemacht.
Philipp Mull und Carlos Kurschilgen von der Kölner Brassband Querbeat kündigten beim Pressetermin am Mittwoch ein neues Album an, das wohl im Mai 2018 erscheinen soll. Damit im Gepäck tritt die Truppe zusammen mit Labrassbanda am 30. Juni auf. Mitte September war ihr VW-Bus auf der A1 bei Amsterdam komplett ausgebrannt. Die vier Bandmitglieder Jojo Berger, Carlos Kurschilgen, Lennart Michaelis und Andy Berger hatten sich gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bringen, hieß es. Doch Instrumente und Laptops waren in Flammen aufgegangen. Und was ist mit den Aufnahmen? „Zum Glück konnten wir noch einige Festplatten retten“, sagte Carlos. „Es ging jedenfalls nichts verloren, was wir nicht wieder hingekriegt hätten.“ – „Nur die Fotos“, sagte Philipp lachend. „Aber die haben wir im Kopf.“ Jedenfalls freuen sich die Kölner auf ihren Auftritt in Bonn, einen Abend vorher treten sie mit LaBrassbanda in Österreich auf.
Für einen Tag später, am 1. Juli, verspricht der Manager des Beethoven Orchesters Bonn, Michael Horn, ein populäres Programm, das Generalmusikdirektor Dirk Kaftan schon vorbereite. Es sei Kaftan eine „Selbstverständlichkeit“ als neuer GMD die Tradition seines Vorgängers fortzusetzen und in der Rheinaue zu spielen.
Wincent Weiss gilt als neue deutsche Popsensation. Er kommt am 12. Juli. „Da müsste Musik sein, überall wo du bist!“ – mit seiner 2016er Single „Musik Sein“ hat Wincent Weiss viel mehr als eine künstlerische „Duftmarke“ gesetzt. Die musikalische Hymne auf Liebe und Freundschaft avancierte zu einem der erfolgreichsten deutschsprachigen Hits des Jahres und wurde mittlerweile für über 200.000 verkaufte Exemplare mit GOLD ausgezeichnet! Gleiches passierte auch mit der Nachfolgesingle „Feuerwerk“ – GOLD! Ebenfalls bereits auf GOLD-Kurs: das Debut-Album mit dem Titel „Irgendwas Gegen die Stille“, das im April veröffentlicht wurde.
Der Sänger, Songwriter und Multiinstrumentalist Steven Wilson (Porcupine Tree, No-Man, Blackfield) gilt als der zurzeit erfolgreichste und wohl einflussreichste Rockmusiker. Seine Frühjahrstour ist bereits restlos ausverkauft. Für den 17. Juli 2018 gibt es noch Karten. Steven Wilson ist ja auch noch Gitarrist, Produzent, Toningenieur und Keyboarder. Seit einigen Jahren ist seine Solo Karriere der Dreh- und Angelpunkt. Er ist weltweit auf Tour und da sind, wie in Deutschland, fast alles Tournee Shows ausverkauft. Man fragt sich schon, wie Steven Wilson das alles hinbekommt und dabei sogar verlässlich auf allerhöchstem Niveau abliefert. So hat er schon mit den Porcupine-Alben „Deadwing“ und „Fear Of A Blank Planet“ nicht weniger als Prog-Rock-Geschichte geschrieben und mit seinem Solowerk – zuletzt mit „To The Bone“ sogar das Kunststück vollbracht, das auf Perfektion und Skills geeichte Prog-Publikum mit dem geschmäcklerischen Indie-Volk zu versöhnen, das – oft aus Unwissen – Prog für Strebermusik hält. Es gibt also viel zu erzählen, zu spielen und zu hören, wenn Wilson neben der Tournee im Februar jetzt auch im Juli zu einem gemeinsamen Konzertabend lädt.
Außerdem auf dem Programm: Simple Minds und Fischer-Z am 25. Juli, Moop Mama und Bukahara am 17. August sowie Freundeskreis am 19. August.
Simple Minds haben für den 2. Februar 2018 ihr neues Album „Walk Between Worlds“ angekündigt. Es soll zwei Seiten der Minds zeigen: die Old-School-Musik, mit der Sänger Jim Kerr und Charlie Burchill aufgewachsen sind. Tracks wie „Summer“ und „The Signal And The Noise“ greifen also die gläsernen Gitarren und New-Wave-Dance-Grooves der Post-Punk-Ära auf, und die zweite Hälfte des Album erkundet kinoreife Sounds. Es seien dramatische Orchestrierungen im Abbey Studio aufgenommen wurden, heißt es. Schaun wir mal, was sie bringen werden.
Tickets bei Bonnticket.