„BCC IV“ ist wieder ein echtes Schätzchen für Hard Rock-Freunde

Black Country Communion FOTO: Promo/Neil Zlozower

Der erste Song geht gleich ab, als wär’s von Audioslave. „Over My Head“ ist ein melodiöser Rocksong voll rhythmischer Finesse, wo Glenn Hughes seine Klasse als Sänger voll ausspielt. Mit „The Last Song For My Resting Place“  besingt Joe Bonamassa seine Americana-Folk-Seele. Richtig, Black Country Communion mit Sänger und Bassisten Hughes (Deep Purple, Trapeze), Schlagzeuger Jason Bonham (Led Zeppelin, Foreigner), Keyboarder Derek Sherinian (Dream Theater, Alice Cooper, Billy Idol) und Bluesrock-Gitarrist und Sänger Bonamassa haben wieder zugeschlagen. Und ihr lang erwartetes, viertes Studioalbum „BCC IV“ ist wieder ein echtes Schätzchen für Hard Rock-Freunde.

Von Dylan Cem Akalin

„The Last Song For My Resting Place“ erzählt die Geschichte des Bandleaders auf der Titanic, der für die Passagiere vom sinkenden Schiff spielte, bevor er mit dem Liner unterging. Das Stück enthält Mandoline und keltische Violine an verschiedenen Stellen, kontrastiert mit dunklen, intensiven Gitarrenpassagen und dem unvermeidlichen Killer-Bonamassa-Solo voller Dramatik.

„Sway“ ist so ein schöner Hardrock, der an die alten Deep Purple erinnert. Der Riff auf der Ballade „The Cove“ geht gleich ins Ohr: Hughes besingt das traurige Delfin-Massaker vor der Küste Japans. Seine Stimme ist leidenschaftlich und schafft einen schönen Kontrast zum zurückhaltenden Groove.

„The Crow“ kommt aus dergleichen harten Ecke wie das schon erwähnte erste Stück „Collide“. Ich denke nur an Audioslave – und UFO.  „Wanderlust“ – Arrangements mit Klasse, „Love Remains“

“When The Morning Comes” ist ein cooler Schlusspunkt, der Lust auf mehr macht. Alle Songs auf dem Album sind von Hughes und Bonamassa geschrieben. Bis auf „The Last Song For My Resting Place“, das aus Joes Feder stammt, schrieb Hughes alle Texte selbst.

Insgesamt lässt sich sagen, dass das vierte BCC-Album wohl etwas mehr aufpoliert ist als die Alben davor. Kevin Shirley, das inoffizielle fünfte Mitglied, hat seinen magischen Produktionsstaub besprüht, um einen kohärenten, üppigen Sound zu liefern, der immer noch viel Biss und genügend Ecken und Kanten enthält, um als klassischer Hard Rock aus einem Guss zu gelten. Schön konzipiert und exzellent geliefert!

Shirley, der bereits für Led Zeppelin, Iron Maiden, Aerosmith, Journey und The Black Crowes arbeitete, war es ja auch, der 2009 die Idee hatte, Hughes und Bonamassa in einer gemeinsamen Band zu vereinen.

Black Country Communion vereint britische und amerikanische Rockeinflüsse. Auch wenn es Bonamassa war, der vor vier Jahren die Band verließ, die Initiative für ein neues Album ging von ihm aus. „Es fühlte sich einfach nach der richtigen Zeit an. Glenn, Derek und Jason stimmten sofort zu, es noch einmal zu versuchen. Das Timing war perfekt.“, erklärt Bonamassa.

„Wir nahmen uns vier Monate Zeit um dieses Album zu schreiben und ich glaube, das Ergebnis spricht für sich“, kommentiert Glenn Hughes. „Wir wollten alle ein Album aufnehmen, das den ersten Dreien in nichts nachsteht. Seit Afterglow hat sich viel getan, deswegen ist auf BCC IV ein noch viel härterer, rifflastiger und kühlerer Sound zu hören. Solltet Ihr auf der Suche nach einem Folkalbum sein – das hier ist keines.“