Wie haltet Ihr Euch fit? Worauf achtet Ihr, wenn Ihr Musik hört? Was denkt Ihr über Leute, die Metallica-Shirts tragen, aber keine Fans sind? So in dieser Art verlief der Live Chat mit den vier Metallica-Heroen, die zurzeit mit ihrem neuen Album „Hardwired…To Self-Destruct“ im Gepäck in Deutschland sind. Am Freitag, 18. November 2016. Soll es erscheinen. Und was man bisher gehört hat, etwa live auf der letzten Tour, wird es wieder ziemlich metallisch zur Sache gehen.
Plattenkonzern Universal hatte James Hetfield, Lars Ulrich, Kirk Hammett und Robert Trujillo zeitgleich in München (Rock Antenne), Köln (WDR2), Hannover (Radio 21) und Berlin (Star FM) Interviews geben lassen. Nachmittags stellten sich die vier den Fans zum Live Chat.
Lars erzählte, dass er gerne laufe (“Tue ich lieber als Joggen”). Wenn auf Tour würde er gerne 30, 40 Minuten durch die Städte laufen, in denen sie gerade auftreten.
Rob liebt “große kreative Herausforderungen”, etwa die vor ein paar Jahren mit Lou Reed. Es fühle sich dann immer noch an, dass man an solchen Projekten wächst.
James wurde gefragt, ob er eigentlich auch Kinderlieder schreibe? „Yeah, Enter Sandman”, antwortet er darauf laut lachend.
Wo sie den noch auftreten wollten? Wo sie denn noch nicht gewesen seien. Bei den Polarbären vielleicht? „Wie Ihr wisst, werden die Eisbären gerade aus ihren angestammten Gebieten vertrieben“, sagt Kirk, bekennender Vegetarier, ernst. Zum Hintergrund der Frage: Metallica sind die erste Band, die auf allen sieben Kontinenten gespielt hat. Am 8.12.2013 gaben sie ein Konzert am Südpol. Wie auch immer. “Die Musik zu den Leuten zu bringen, die sie gerne hören”, das sei auf jeden Fall Metallica-Grundsatz. Und die nächste Tour auf vier Kontinenten stehe bereits fest. Die Termine würden demnächst bekanntgegeben. „Touring again with a new album in back is great”, sagte Kirk. Nicht ganz klar war, ob sein Wunsch, einmal im All zu spielen – entweder im Spaceshuttle oder auf dem Mond – wirklich ernst gemeint war. Aber bei Metallica weiß man ja nie…
James gab an, offen für Neues zu sein und dass er beim Musikhören gerne auf die Gitarrenriffs achte.
Und wie es sei, nach so langen Touren wieder nach Hause zu kommen? „Believe me, when I get home, there is a list”, sagte James lachend. Klar, so eine Tour sei anstrengend, und er sei wirklich richtig müde. Dann habe er absolute keine Lust mehr, wegzugehen, etwa zum Essen auszugehen. Ja, das Tourleben sei ziemlich verrückt und man brauche gut zwei Wochen bis man wieder im “normalen Leben” angekommen sei. Das sei aber genau das, was sie vermissten: die Familie und die Kinder. James: „Cause that is the reality!“ Tatsächlich thematisiert die Band auf „Hardwired…To Self-Destruct“ die Schattenseiten des Ruhms. Denn könne eine dunkle, gefährliche Droge sein, so James Hetfield. Und so geht es in „Moth Into Flame“ auch um die 2011 gestorbenen Sängerin Amy Winehouse. Die Doku über Amy Winehouse habe James zu dem Song inspiriert. Die Frau mit dem großen Talent habe ihr Leben verloren, weil sie von allen Seiten manipuliert worden ist und mit ihrer Berühmtheit nicht umgehen konnte.
Warum hat es acht Jahre gedauert, bi sein neues Studioalbum auf dem Tisch liegt? „Ja, das ist eine lange Zeit, aber wir hatten andere Dinge am Horizont, die uns beschäftigt haben“, sagt Kirk diplomatisch. „Aber letztlich haben wir das Album doch gemacht.“
Komische Frage: Wie es die Jungs damit halten, wenn Nicht-Fans ihre Shirts tragen? Kurze Irritation. Dann antwortet Chefdiplomat Lars: “Es ist toll, Metallica-Shirts an Körpern zu sehen – egal ob sie Fans sind oder nicht. Letztlich ist es ja auch ein Statement, oder?”
Am Montagabend hat Metallica ein kleines Clubkonzert vor 300 Fans gespielt und ihr neues Album vorgestellt. Einen Vorgeschmack auf ihr elftes Studioalbum „Hardwired… To Self-Destruct“ gab die Band vor rund 350 begeisterten Fans im TV-Studio der ProSieben-Show „Circus HalliGalli“ drei Stücke zum Besten. Der Auftritt bei Joko & Klaas soll indes erst am 21. November (ab 22.15 Uhr) bei ProSieben ausgestrahlt werden.