Hochenergetische Soulband: die Monophonics beim Rockpalast

Monophonics-Sänger Kelly Finnigan. FOTO: Peter "Beppo" Szymanski

Der dritte Abend der Crossroads-Herbstausgabe steht ganz im Zeichen des Soul, der von den Monophonics klassisch, von Simo im wuchtigen Rockgewand präsentiert wird. Doch zunächst mal zu den Monophonics.

Von Freda Ressel

Monophonics-Sänger Kelly Finnigan. FOTO: Peter "Beppo" Szymanski
Monophonics-Sänger Kelly Finnigan. FOTO: Peter „Beppo“ Szymanski

Ein Sänger, der in der Mitte der Bühne an einer Orgel sitzt? Kann da überhaupt Energie rüberkommen? Aber ja doch! Die Monophonics aus San Francisco zeigen von Anfang an ihre geballte Power als hochenergetische Soulband. Sänger Kelly Finnigan überzeugt nicht nur mit seiner Stimme und dem fantastischen Orgelspiel, sondern schafft es auch mit Sitztanzeinlagen, gelegentlichem Aufspringen vom Hocker und seinen Ansagen, das Publikum zum Tanzen zu animieren.

Den Rest übernimmt seine Band, die mit Saxophon, Trompete, Bass, Gitarre und Schlagzeug ein authentisches Soulfeeling der 60er und 70er Jahre transportiert. „Falls ihr euch gefragt hat, was der rote Faden heute Abend ist – mir wird verdammt oft das Herz gebrochen“ lacht Finnigan. Dabei verlieren sich die Songs aber nicht in Trübsal, sondern werden im Gegenteil mit treibende Funk- und Psychedelic-Elementen angereichert und machen einfach Spaß.

Monophonics. FOTO: Peter "Beppo" Szymanski
Monophonics. FOTO: Peter „Beppo“ Szymanski

Ihr spezielles Cover von Chers Hit „Bang Bang (My Baby shot me down)“ motivierte sogar einst die Witwe von Sonny Bono, der den Song schrieb, zu der Aussage, ihrem Mann hätte die Version auf jeden Fall sehr gefallen, und das zurecht, denn der vielfach gecoverte Song erhält in dieser Interpretation eine beeindruckende Dringlichkeit. Finnigan bezieht das Publikum mit ein, spielt Mitsingspiele, erzählt Anekdoten zu den Stücken und präsentiert sich dabei als sympathischer Entertainer.

Monophonics. FOTO: Peter "Beppo" Szymanski
Monophonics. FOTO: Peter „Beppo“ Szymanski

Gitarrist Ian McDonald erntet für sein virtuoses, dabei aber sehr gefühlvolles Spiel häufig Zwischenapplaus. Als Zugabe kommt ein zweites Cover zum Einsatz, eine an die Vanilla Fudge-Version angelehnte Interpretation des Supremes-Klassikers „You keep me hangin’ on“, welches begeistert mitgesungen wird.