Rock am Ring 2016: Regenfrust? Come on!

Pioniere des Rock: Fans bei Rock am Ring 2016. FOTO: Ann-Kathrin Akalin

Woran man die erfahrenen RaR-Besucher erkennt? An ihrer professionellen Ausstattung. Erste Eindrücke vom Rock am Ring-Festival in Mendig, das noch gar nicht gestartet und dennoch schon längst begonnen hat.

Von Lina Macke

 Rock am Ring 2016. FOTO: Lina Macke
Rock am Ring 2016. FOTO: Lina Macke

Der Dauerregen hat den Boden so aufgeweicht, dass die Autos auf dem Feldweg wie auf Schmiere gleiten. Schotter liegt auf den schlammigen Wegen, der mit Pfützen übersät ist. Der Parkplatz am Rock’n’Roll Camping ist am Mittwochabend längst belegt.

Die Wege sind voller fröhlicher Leute, die ihre wertvollen Habseligkeiten durch den Regen schieben oder ziehen – wie Pioniere auf dem Weg in den Wilden Westen. Selbst gebaute autogroße Anhänger, nicht mehr als zusammengeklopfte Bretter auf zwei Radachsen, voll beladen mit Zelt, Stühlen, Kühlschrank (!) und palettenweise Bierdosen. Andere ziehen den klassischen Bollerwagen oder haben ihr Zeug mit Tape auf Sackkarren festgemacht. In Schubkarren rollen sie ihre Lagermaterialien zum Campingplatz. Einige tragen schwere Rucksäcke, Kabelrollen, Ghettoblaster, Schlagsäcke, Kochplatten, Pavillons und immer wieder Bier, Bier, Bier… „1500 Dosen haben wir auf dem Karren“, rufen zwei Jungs fröhlich und winken mit geöffneten Dosen. Über ihnen hängt der dunkle Himmel tief über der Landschaft, wie eine grau-schwarze Decke. Auf dem Platz tummeln sich Teenager und Rocksenioren, was sie verbindet, ist ihre Liebe zum Rock ‚n‘ Roll – und zum unkonventionellen Festivalleben. Regenfrust? Come on!

 Rock am Ring 2016. FOTO: Lina Macke
Rock am Ring 2016. FOTO: Lina Macke

Für meine Freundin und mich (beide 22) ist es nicht das erste Rockkonzert, aber das erste mehrtägige Festival, auf dem wir sind. Wir haben uns auch versorgt mit allerlei Dingen. Klar, Zelt, Isomatten und Schlafsäcke, Kochplatten und eine Kabelrolle haben wir auch, viele trockene Klamotten zum Wechseln – und Gummistiefel. Essen und Trinken sind auch dabei – aber kein Alkohol, dafür jede Menge Wasser.

Freunde von mir arbeiten als Volunteers auf dem Festival. Sie müssen mindestens 16 Stunden arbeiten, dafür sind sie auf einem eigenen Campingplatz ziemlich nah am Festivalgelände – und haben dafür freien Eintritt. Eine war heute, am Donnerstag, zum Einweisen auf den Parkplätzen eingeteilt.

Heute Morgen war ich schon früh wach, trotz einer ziemlich laut-fröhlichen Nacht. Aber es kamen immer mehr Leute auf den Platz. Schon am frühen Morgen. Im Moment ist es ein ziemliches Kommen und Gehen. Und irgendeiner scheint immer zu grillen. Jedenfalls riecht es danach.

„Don’t forget! Black Sabbath + Shinedown + The 1975!“ Die Bandsintown-App erinnert mich an Bands, die längst auf meiner Liste stehen. Außerdem natürlich Billy Talent, Biffy Clyro, Red Hot Chilli Peppers oder Rival Sons, die ich schon mal in der Bonner Harmonie gesehen habe. Mein Kollege von jazzandrock.com meint ja, ich sollte Korn, Trivium, Bullet For My Valentine und While She Sleeps nicht verpassen. Schau’n mer mal.

(to be continued…)

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