Die Fans feiern Laura Cox in der ausverkauften Harmonie in Bonn

Laura Cox in der Harmonie Bonn FOTO: Dylan Akalin

So geht es zu, wenn die Harmonie ausverkauft ist. Laura Cox wird in dem Bonner Musikclub geradezu frenetisch begrüßt, als sie am Donnerstag die Bühne betritt. Sie wirkt erstaunt und überaus gut gelaunt. Sie erinnert an ihren letzten Auftritt hier: Das war im März 2020. Da hatte Corona gerade voll zugeschlagen. Ihr Konzert im Rahmen des Crossroads Festivals des WDR Rockpalasts musste ohne Publikum stattfinden und wurde gestreamt. Man hat das Gefühl, sie gibt an diesem Abend umso mehr Gas.

Von Dylan Akalin

Die englisch-französische Gitarristin/Sängerin Laura Cox kommt mit neuem Material und neuer Band. Das Album „Head Above Water“ ist gerade erschienen, erhielt überwiegend gute Kritiken, und ihre neue Band mit Adrien Kah (Bass), Antonin Guérin (Schlagzeug) und Florian Robin (Keyboards) ist fantastisch auf sie eingespielt. Gute Voraussetzungen also für einen starken Konzertabend. Das Intro auf der Düsenberg Lapsteel-Gitarre kündigt zunächst zwar auf sanfte Art an, dass auf das Publikum etwas Neues zukommt. Dann geht es aber kurze Zeit später mit „Wiser“ gleich in die Vollen, und die ersten Gitarrentöne, die klingen wie rollende Stahlkugeln auf dem Filz eines Billardtisches, erinnern ein wenig an den jungen Joe Bonamassa.

Laura Cox in der Harmonie Bonn FOTO: Dylan Akalin

Kah liefert eine solide Rhythmussektion und unterstützt die Gitarrenparts von Laura Cox ebenso gut wie Guérin am Schlagzeug, der den treibenden Beat und die rhythmischen Strukturen der Songs sicher beherrscht. Florian Robin an den Keyboards fügt dem Sound von Laura Cox eine weitere Dimension hinzu, indem er verschiedene Klänge und Texturen hinzufügt und die Melodien und Harmonien verstärkt. Den zweiten Gitarristen, den Cox bislang dabei hatte, vermisst man tatsächlich nicht.

Die Setlist ist eine schöne Mischung aus ihren bislang drei erschienenen Alben. „Bad Luck Blues“ ist ein klassischer Blues-Rock-Song mit einer starken Gitarrenarbeit und einer souligen Gesangsperformance. In „So Long“ mit dem schleppenden Rhythmus geht es um jemanden, den sein Leben zurückgewonnen hat. „As I Am“ ist ein energiegeladener Rocksong mit einem treibenden Rhythmus und kraftvollen Gitarrenriffs. Der Song hat einen eingängigen Refrain, und Laura Cox‘ Gesang ist kraftvoll und überzeugend. „Fire Fire“ hat eine hohe Intensität und eine treibende Rhythmussektion, die ihn zu einem der Highlights von Laura Cox‘ zweitem Album „Burning Bright“ machen. „Freaking Out Loud“ ist ein funkiger Rocksong mit einem eingängigen Groove. Der Song hat eine interessante Struktur und enthält Elemente von Funk, Rock und Blues. Laura Cox’s Gesang ist entspannt und überzeugend. „Last Breakdown“ lässt das Publikum etwas verschnaufen. „River“ hat einen Hauch von Country- und Folkeinflüssen.

Laura Cox in der Harmonie Bonn FOTO: Dylan Akalin

„Good Ol‘ Days“ ist ein nostalgischer Rocksong mit einem eingängigen Gitarrenriff und einem Refrain, der zum Mitsingen einlädt. „If You Wanna Get Loud (Come to the Show)“ ist ein weiterer energiegeladener Rocksong mit einem eingängigen Refrain und einem rhythmischen Gitarrenriff. Der Song ermutigt das Publikum, laut zu werden und die Show zu genießen.

 „Take Me Back Home“ ist ein langsamer Blues-Song mit einer sanften, gefühlvollen Gesangsperformance von Laura Cox. Der Song hat eine melancholische Stimmung und eine bewegende Gitarrenarbeit, die den Song unterstützt. „Too Nice for Rock ’n‘ Roll“ ist ein humorvoller Rocksong mit einem treibenden Rhythmus und einem eingängigen Gitarrenriff. Der Song spielt mit dem Klischee, dass Rockstars unanständig sein müssen, und stellt die Frage, ob Laura Cox zu nett für den Rock ’n‘ Roll ist. „Hard to Handle“ von Otis Redding ist eine kraftvolle Interpretation des klassischen Soul-Rock-Songs. Ein tolles Konzert mit einer engagierten Band, die sicher wieder gerne nach Bonn kommen wird.