Wer den Bluesrock-Superstar Joe Bonamassa als unverbesserlich arbeitswütig einschätzt, trifft den Nagel wohl auf den Kopf. Seit der US-Gitarrist im Jahr 2000 mit seinem Debüt „A New Day Yesterday” auf den Plan trat, verging kein Jahr, in dem er seine seither stetig wachsende weltweite Fangemeinde nicht mit mindestens einer neuen Veröffentlichung beehrte. Bonamassas immenser Backkatalog umfasst inzwischen 14 Studioalben sowie eine nur noch schwer überschaubare Zahl hochklassiger Konzertmitschnitte, und nichts deutet darauf hin, dass dem inzwischen 43-jährigen New Yorker Bandleader auf absehbare Zeit die Puste ausgehen könnte.
Bekanntlich bezieht Joe Bonamassa seine Inspiration maßgeblich aus dem britischen Bluesrock der 1960er- und -1970er-Jahre, mit Protagonisten wie Jeff Beck, Eric Clapton und Cream, Rory Gallagher oder auch John Mayall. Zum Komponieren und Produzieren seines neuen Longplayers „Royal Tea” zog Bonamassa deshalb erstmals im Januar 2019 nach London, ins Epizentrum der britischen Musikszene um. Ein Jahr später, im Frühjahr 2020 wurde das Album in den, besonders durch die Beatles legendär gewordenen, Abbey Road-Studios aufgenommen. Dort wo neben allerlei berühmten Jazz-, Klassik- und Filmmusik-Einspielungen auch rockmusikalische Meilensteine wie Pink Floyds „The Dark Side of the Moon”, Radioheads „The Bends” sowie der Britpop-Klassiker „Be Here Now” von Oasis ihren letzten Schliff bekamen. „Royal Tea” erscheint am 23. Oktober 2020 bei der Mascot Label Group als CD im limitierten Tincase, als Doppel-LP in farbigem Vinyl und zudem als mit CD und Doppel-LP ausgestattetem 48 Seiten umfassenden Artbook.
Als Mitkomponisten und Co-Textautoren für „Royal Tea” holte Joe Bonamassa den früheren UFO- und Whitesnake-Gitarristen Bernie Marsden, den einstigen Cream-Texter Pete Brown sowie den englischen Pianisten und Fernsehmoderator Jools Holland („Later with Jools Holland”) ins Boot. Als ganz besonderes Album bezeichnet er „Royal Tea” letzlich nicht nur deshalb, weil darin ein gutes Stück britischer Bluesrock-Historie mitschwingt.
In den Resultaten des Songwriting-Prozesses spiegeln sich darüber hinaus allerlei höchst individuelle Befindlichkeiten wider, mit denen Bonamassa in jüngerer Zeit zu kämpfen hatte. So dreht sich der Titel „Why Does It Take So Long To Say Goodbye” um die kürzlich erfolgte Trennung von seiner Lebensgefährtin. Und in den Lyrics der vorab veröffentlichten Single „A Conversation With Alice“ reflektiert Bonamassa intensive Gespräche mit einer Therapeutin, die er wegen anderer persönlicher Probleme zu Rate zog. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, erklärt er dazu: „Es scheint, als sei ich immer erst dann froh, wenn ich unglücklich, überarbeitet oder beides auf einmal bin. Andererseits treibt mich genau das zu Höchstleistungen an.”
Produziert hat „Royal Tea” Bonamassas diesbezüglich bereits vielfach bewährter Partner Kevin Shirley (Aerosmith, Beth Hart, Black Country Communion, Iron Maiden, The Black Crowes, Joe Satriani).