Keine Frage: Corona nervt. Uns alle. Der Virus zwingt uns dazu, zu Hause zu sitzen, die Ruhe zu bewahren trotz „Homeoffice mit Kids“, andere Menschen nicht liebevoll anzukumpeln. Mit anderen Worten: Corona ist in seinem ganzen Wesen ein spaßbefreiter Vollhonk – und damit der natürliche Feind von Le Fly. Somit lag es auf der Hand, dass die Eckis aus Hamburgs lebendigstem Stadtteil St. Pauli den Kampf mit diesem Endgegner aufnehmen würden: Willkommen zu LeFlys „Quarantäne Jams“, fresh aus den Wohnzimmern der Hansestadt.
Doch Le Fly wären nicht Le Fly, wenn sie einfach nur das machen würden, was derzeit bald alle Musiker tun, die weder touren noch zusammen ins Studio dürfen, indem sie einfach ein Wohnzimmer-Konzert als Streaming anbieten. Dafür ist die Truppe schlicht zu kreativ. Und deshalb erscheint am 1. Mai mit „Gepäckträger“ eine neue LeFly-Single. Natürlich mitsamt einem offiziellen Videoclip, dessen Videoregisseur ebenfalls ein gewisser Corona war: so entstanden die Videoszenen allesamt in den heimischen Wohn- und sonst wie Zimmern der Musiker.
Im Text zum Song heißt es etwa:
„Alles runterfahren/Stand by für uns Draufgänger/Pausen sind gesund und Bücher keine Staubfänger/ aber ich brauch länger mit allem umzugehen/Für den Kopf such ich mir n neuen Ausflugsort/Fitter als zuvor/ denn alle machen draußen Sport/und ich hab ewig nicht mehr so viel telefoniert/Ja auch Zuhause könn’ wir vieles Neues ausprobieren/wir brauchen Zeit/ wollen wir den Kopf und Virus auskurieren/es kommt der Tag, an dem wir alle in die Bar marschieren/uns in den Armen liegen/Pass auf Baby/ Das wird ein Fest nach der Quarantäne/Lebensfreude wie eine Fontäne/Ist schon krass wie sehr ich mich sehne/nach der Nähe.“
Kann man lässiger und zugleich präziser auf den Punkt bringen, wie sehr uns „Social Distancing“ jede Freude zerballert? Einmal mehr beweisen LeFly damit, dass ihnen kein Gegner zu groß und kein Kampf zu schwer ist, um uns allen das zu bringen, wonach sich jeder sehnt: Menschliche Nähe als ein Ausdruck purer Lebensfreude.