Sportfreunde Stiller feiern bei Grill und Grunz, Wurst und Blunz,

Sportfreunde Stiller: Peter Brugger, Rüdiger Linhof und Florian "Flo" Weber. FOTO: Promo

Wenn die Sportfreunde Stiller am 28. Juni 2016 auf dem Kunst!Rasen in Bonn aufspielen, läuft die EM noch auf Hochtouren. Eine gute Gelegenheit für das fußballaffine Bayern-Trio, die eine oder andere Hymne abzufeuern – frei nach dem Albumtitel „You Have To Win Zweikampf“. Mit dem Schlagzeuger Florian „Flo“ Weber sprach Cem Akalin.

Wer von Euch ist eigentlich der Fußballverrückteste?

Florian „Flo“ Weber: Rüde ist schon ein sehr verrückter Hund, aber in Sachen Fußball eher ledig. Peter und ich sind hingegen Fußball-Liierte, Fachwissenschaftler, Fallrückziehende, Kenner, Stoß- und Falsche-9-Stürmer, Couch-Bundestrainer, Capitäne und Wasserträger, Flügelflitzer und Vorstopper, Stadionsprecher und Außenristler. Ja gut, und ein wenig fußballverrückt, das kann man sagen.

Wie sieht bei Euch ein Fußballabend während der EM aus?

Flo: Bei Grill und Grunz, Wurst und Blunz, Bier und Böller, in größter Runde der Liebsten und Gediegensten, mit Leinwand im Hof und Tröten an den Lippen, stets bereit Schweinsteiger und Co. ins gegnerische Tor hineinzubrüllen. Aber auch Wales gegen Slowakei kann fußerzeugte Kunst bieten.

Eure Tourdaten sind ja super ausgewählt. Ihr werdet kein einziges Spiel verpassen!

Flo: Falsch. Wir spielen in Ulm am 22.6., da verpassen wir Fußball, bieten aber dafür auf der Bühne filigrane Freistoßlieder.

Steht Ihr auch auf diesem ganzen Fanartikelzeug?

Flo: Nö.

Gibt es darunter wirklich nichts Kurioses, das Ihr liebt?

Flo: Nö.

Ließe sich daraus nicht ein Lied komponieren?

Flo: Nö.

Eine Rockband, die sich nach dem Trainer des Bezirksligisten SV Germering benennt, muss entweder völlig durchgeknallt oder dermaßen Fan sein, dass es weh tut. Mal im Ernst: Florian „Flo“ Weber und Peter Brugger, Ihr beide wart ja selbst aktive Fußballer und zwar genau in diesem Verein. Was war denn das Besondere an Hans Stiller?

Flo: Hans war ein Trainer der alten Schule, mit Motivationskünsten die mit grobem Ton an die Männer gebracht wurde. Ferner war er der letzte kaiserliche Libero in Zeiten, wo andere längst die Viererkette eingeführt hatten. Und er ist Bon Jovi Fan. Das ist Fußball-Rock hoch vier.

Er hat ja vor allem von eurem früheren Bassisten Andi Ehrhard geschwärmt. Er sei ein „begnadeter Fußballer“ gewesen. Der wandte sich dann lieber der Germanistik zu. Habt Ihr noch Kontakt?

Flo: Andi ist Doktor der alten Literaturwissenschaften oder so ähnlich. Ein vergeistigter Bibliothekar, der seiner Musikerkarriere keine Träne nachweint. Er zitiert Walter von der Vogelweide und singt Minnestücke von William Goeffrey.

Wieso machen so Fußballjecke Musik und sind nicht, sagen wir, Sportreporter geworden? Spielt die Musik am Ende doch die erste Geige?

Flo: Diese Frage erübrigt sich, wenn man seit 20 Jahren mit Liebe und Leidenschaft für diese Band durch die Länder reist und Leute vereint, mit denen man gemeinsam geilste Sache macht.

Vor ziemlich genau drei Jahren erschien Euer letztes Album „New York, Rio, Rosenheim“. Wann gibt es etwas Neues?

Flo: Wir haben Ende Mai die letzten Töne von 15 neuen Liedern produziert. Das neue Album kommt im Spätsommer und wird dann im Herbst auf der Tour präsentiert. Das ein und andere neue Stück ballern wir aber schon jetzt in diesem Sommer auf den Festivals ab. Grandezza!

Letzte Frage: Wie stehen die Chancen der deutschen Elf?

Flo: Ohne Rüdiger geht nix – in der Nationalmannschaft wie bei den Sportfreunden!