Roger Hodgson singt Supertramp-Song zu Fred Dursts Geburtstag: Dienstag spielen Limp Bizkit in Bonn

Roger Hodgson ist Supertramp FOTO: Dylan Cem Akalin

What a gentleman! Thank you, Mr. Hodgson for a lovely evening in Bonn! Roger Hodgson (68) bot  am Montagabend vor 3200 Fans auf dem Kunst!Rasen eine Tour d’horizon durch die größten Hits von Supertramp. Ein Abend für all jene, die immer noch den Träumer in sich tragen.

Von Dylan Cem Akalin

Roger Hodgson ist Supertramp FOTO: Dylan Cem Akalin

Der Herr mit dem langen grauen Haar kommt im schneeweißen Anzug auf die Bühne. Der Mann weiß genau, was sein Publikum hören will. Die meisten Fans lieben die Supertramp-Ära von „Crisis? What Crisis?“, „Crime of the Century“ , „Even in the Quietest Moments“ und „Breakfast in America“. In den 70er und 80er Jahren hat die Band um die beiden Köpfe Hodgson und Rick Davies mehr als 60 Millionen Platten verkauft und jede Arena gefüllt. Es sind auch die Songs aus diesen Alben, die die Grundlage für das Programm dieses Abends bilden. Für viele, das merkt man, wenn man durch die Reihe geht, ist es ein Fest.

Hodgson hat damals in seinen Supertramp-Tagen nie zum Publikum gesprochen. Als Solokünstler musste er seine Schüchternheit überwinden. Er erzählt, macht Komplimente, ist guter Dinge. Es sei sein erster Auftritt bei der Deutschlandtour, sagt er. Und er fühle sich hier immer si „geerdet“. Das deutsche Publikum zeige immer offen seine Begeisterung, aber auch Missfallen. Das fände er gut. „Wenn Sie Probleme mit sich tragen, dann werfen sie sie wenigstens für die nächsten zwei Stunden über diese Bäume dort. Ich will, dass Sie sie für zwei Stunden vergessen.“

„Take a long way home“

Roger Hodgson ist Supertramp FOTO: Dylan Cem Akalin

Als er den Abend pünktlich um acht mit „Take a long way home“ eröffnet, geht die Stimmung im Publikum gleich hoch. Nostalgie spielt natürlich eine Rolle. Die Platten hat man rauf und runter gehört, kennt jede Zeile, sicherlich auch jeden Kratzer. Nach „School“ kommt mit „In Jeopardy“ erstmal ein Stück aus seinem Soloalbum „In the Eye of the Storm“ (1984). Der Song fügt sich aber recht gut, in das Supertramp-Repertoire, so wie etwas später auch wie „Along Came Mary“ aus seiner letzten Solo-Veröffentlichung „Open the Door“ (2000).

Reizend: „Breakfast in America“ widmet Hodson Fred Durst. Der Frontmann von Limp Bizkit, die an diesem Dienstag  auf dem Kunst!Rasen spielen, feierte seinen Geburtstag. Hörte entspannt im VIP-Bereich dem Konzert zu, dann gingen die Jungs wieder in den Backstagebereich, hörten Musik und feierten ein wenig Geburtstag.

Fred Durst feiert seinen Geburtstag in Bonn

Seltenes Biuld: John Illsley (l.), Roger Hodgson (r.) und Konzertveranstalter Ernst Ludwig Hartz (2.v.r.)

Zurück zu Roger Hodgson. Der ehemalige Singer-Songwriter von Supertramp hat ja eine dieser Stimmen, die im Kanon der Rockgeschichte einfach unverkennbar sind. Ein Stimminstrument mit einem solch hohen Wiedererkennungswert ist etwas Besonderes. Diese hohe, manchmal etwas schrille, aber stets verträumte Ausdruck lässt die Lyrics wie Weihnachtskugeln schimmern. Bei aller Schönheit in der Eingängigkeit, sind die Stücke aber hervorragend arrangiert, die hämmernden Pianopassagen, die Liedstruktur, die gerne Suitenstrukturen folgt, die vielen Wechsel, die die Band nicht ohne Grund auch Teil der Progressive-Geschichte macht, sind atemberaubend.

Die Set-Liste war für jede eine wohltuende Reise durch die Erinnerungen. Wir hören das herzerwärmende „Sister Moonshine“, “Hide in Your Shell” (den Song habe er in einer Zeit der Irrungen und Wirrungen geschrieben, erzählt er),“The Logical Song“, „Even in the Quietest Moments“ und „Dreamer“.  Der Höhepunkt des Abends indes war „Fool’s Overture“, diese lange Komposition, die mit Rufen und fernen Stimmen beginnt, diffuse, fanfarenartige Keyboards schalten sich ein, heftige Bässe, bis das Piano eine seltsam transfusionierende Melodie anspielt. Das Stück zeigt auch, was für kompositorischen Stärken in Hodgson stecken, und auch textlich ist es ein Meisterwerk. Als Zugabe gibt es „Give a little bit“ und „It’s Raining Again“. Nach fast zwei Stunden ist Schluss. Ein Abend, bei dem eigentlich tausende Kerzen hätten leuchten müssen.

John Illsley und Dire Straits

John Illsley auf dem Kunst!Rasen. FOTO: Dylan Cem Akalin

Zuvor hatte als Support John Illsley (69) die Dire Straits aufleben lassen. Harmonie-Besucher haben den ehemaligen Bassisten der Straits schon einige Male in Endenich erlebt. Unter freiem Himmel war Illsley und seine Band nochmal so gut. Mehr Dire Straits geht gar nicht!

 

 

 

 

 

Robbie McIntosh spielt für John Illsley. FOTO: Dylan Cem Akalin
John Illsley auf dem Kunst!Rasen. FOTO: Dylan Cem Akalin
Robbie McIntosh spielt für John Illsley. FOTO: Dylan Cem Akalin
Roger Hodgson ist Supertramp FOTO: Dylan Cem Akalin